Peter Metz

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Peter "Pit" Metz (* 22. März 1953 in Weinheim) ist ein deutscher Politiker. Er ist auf Platz eins zur hessischen Landtagswahl der Liste der Partei Die Linke gewählt worden.

Er wurde demokratisch mit der Mehrheit der Delegierten mit 81 zu 59 Stimmen gewählt, trat jedoch nach wenigen Tagen von seiner Wahl zurück

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Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Biografie

Peter Metz, genannt Pit Metz stammt aus einer kinderreichen Arbeiterfamilie in Weinheim. Der Vater war freigestellter Betriebsrat und verstand sich als christlicher Sozialist. Der Großvater mütterlicherseits war als Bergarbeiter in den 20-er Jahren bei der Roten Ruhrarmee. Der Großvater bekämpfte dort den reaktionären Putsch der Reichswehr gegen die (Weimarer) Republik. [1].

In einem solchen sozialistisch/demokratischen Milieu aufgewachsen, wandte sich Pit schon früh der Linken und der sozialen Frage zu.

Metz fand nach seiner schulischen Ausbildung über den Zivildienst in einer sozialen Einrichtung den Zugang zur sozialen Arbeit.

Von 1974 an studierte er an der Philipps-Universität Marburg Pädagogik. Nach Abschluss seines Studiums arbeitete er als Sozialpädagoge und Rehabilitationslehrer in der Blindenstudienanstalt Marburg.

In Marburg war er lange Jahre gewerkschaftlich und kommunalpolitisch tätig.

2005 war er Oberbürgermeisterkandidat der "Marburger Linke".

Am 26. August 2007 wurde er durch die VertreterInnenversammlung auf dem Ersten Landesparteitag der neuformierten "Die LINKE" in Frankfurt auf Platz eins der Landesliste gewählt, wobei er sich überraschend gegen Dieter Hooge durchsetzte. Zum Team gehören weiterhin Marjana Schott (Kassel), Janine Wissler (Frankfurt), Ulrich Wilken (Frankfurt) ua.

Peter Metz ist verheiratet und hat drei Kinder.

[Bearbeiten] Politische Positionen

In Marburg, als einer der bundesdeutschen Hochburgen der DKP schloss sich Pit Metz der Partei an. Weitere politische Stationen waren später das kommunalpolitische Bündnis Marburger Linke, Linkspartei und seit 2007 Die LINKE.

[Bearbeiten] Weblinks


Frage: Pit, du bist auf Platz 1 der Landesliste DIE LINKE.Hessen gewählt worden. Kannst Du ein paar Worte zu Deiner Person sagen?

Ich bin 54 Jahre alt, verheiratet, habe drei Kinder. Ich stamme aus einer kinderreichen Arbeiterfamilie in Weinheim; mein Vater war –wie ich später- freigestellter Betriebsrat. Er selbst verstand sich als christlicher Sozialist und war in unserer Kirchengemeinde sehr engagiert. Er hatte Kontakt zu Pfarrer Eckert, der KPD-Mitglied war und in meiner Heimatstadt wohnte. Christen und Kommunisten gingen bei Geburtstagen meines Vaters am Ende des Abends meist etwas schwankend gemeinsam aus dem Haus. Mein Großvater mütterlicherseits war als Bergarbeiter in den 20-er Jahren bei der Roten Ruhrarmee. In einem solchen Milieu aufzuwachsen bringt natürlich „linke Politisierung“ mit sich. Meine Wehrdienstverweigerung mit „Gewissenprüfung“ hat mich zusätzlich beeinflusst. Über viele Zwischenschritte fand ich den Weg in die DKP, aus der ich 1996 austrat, weil es offensichtlich nicht mehr möglich war, selbstkritisch, sachlich, gemeinsam und analytisch die Erfahrungen mit dem gescheiterten realen Sozialismus aufzuarbeiten und die nötigen Konsequenzen daraus zu ziehen. Denn mit dem Abgesang des sich selbst „real“ nennenden Sozialismus waren meine Kritiken am realen Kapitalismus nicht verschwunden. Mit der heutigen LINKE fand ich endlich eine Organisation mit pluralem linken Ansatz.

Ich spiele leidenschaftlich gerne Skat mit meinen Freunden, einem SPD-Stadtverordneten und zwei Parteilosen und ich bin „Lyrik-Fan.“ Ein vollkommen unkritisches Verhältnis habe ich eigentlich nur zu Tom Waits.

Frage: Du hast in Deiner Rede auf dem Parteitag versprochen, dass nicht nur einzelne GenossInnen in den Landtag einziehen, sondern auch die sozialen Bewegungen wieder eine Stimme im Parlament erhalten. Was ändert sich konkret für Betriebsräte, soziale Initiativen und Protestbewegungen in Hessen, wenn wir im Landtag sitzen?

All die angesprochenen Initiativen (und andere) werden mit einer linken Landtagsfraktion nicht nur sehr aufmerksam zuhörende Partner haben, sondern eine parlamentarische Stimme. Die Fraktion wird zunächst alles dafür tun, dass der Katalog Koch´scher Grausamkeiten zurückgenommen wird. Insbesondere bei Haushaltsberatungen wird die linke Landtagsfraktion die Folgen des Sozialabbaus anhand von Fakten und Beispielen öffentlich anklagen. Dabei werden wir eng mit den Betroffenenen, mit Bewegungen, Selbshilfegruppen und unserer eigenen Basis zusammenarbeiten. Wir werden die konkreten Anliegen der Menschen aufgreifen und in parlamentarische Arbeit umzusetzen. Die Sachkompetenz und die Informationen, die wir uns erarbeiten, werden wir unmittelbar denen, die vor Ort kämpfen, zur Verfügung stellen. In Marburg machen wir seit Jahren hierzu gute Erfahrungen.

Frage: Die Medien haben Deine Wahl zur Nummer 1 als Richtungsentscheidung für Fundamentalopposition interpretiert. Angeblich wäre mit Dieter Hooge eine rot-rot-grüne Koalition möglich gewesen. Wie siehst Du das?

Vorweg: manchmal kommt mir dieses Thema etwas gespenstisch vor. Wir waren noch nicht als Landespartei konstituiert, es gab noch keine Personalentscheidung zur Landesliste, - und Herr Koch und Frau Ypsilanti streiten sich bereits über unsere Koalitionsfähigkeit mit SPD/ Grüne. Das zeigt zwar einerseits, dass man uns sehr ernst nimmt und bereits im Vorfeld demontieren möchte; andererseits wird nicht einmal abgewartet, mit welchen Themen wir in den Wahlkampf gehen und trotzdem alles ausgeschlossen. Ich formulierte zu dieser Frage auf der Vertreterversammlung vielleicht etwas zugespitzt, dass die SPD in einer „Bringschuld“ stehe und dass wir uns, weil nichts kommt, als Oppositionspartei einrichten müssten. Wir wollen einen Politikwechsel und nicht nur einen Regierungswechsel in Hessen. Das wird dann möglich, wenn SPD und Grüne sich aus der neoliberalen Umklammerung befreien und zu Ihren Wurzeln zurückkehren. Dafür muß zunächst der Druck von Links wachsen.

Frage: SPD und Grüne glauben offenbar, dass ihr Wahlkampf mit Deiner Wahl zum Spitzenkandidaten einfacher geworden ist. Haben Sie sich zu früh gefreut?

Ja. Natürlich stürzen sich jetzt viele auf meine Rede auf der Vertreterversammlung und auf meine politische Vergangenheit bis 1996. Aber sie unterschätzen meine Kämpfernatur und die der gesamten Partei. Und sie unterschätzen vor allem die Wählerinnen und Wähler selbst. Kein noch so perfider Angriff auf meine Person, unsere Partei und unser Programm kann letztlich von den sozialen und politischen Grausamkeiten ablenken, die sie alle, durch die Bank weg, als gegenwärtige oder einstige Regierungsparteien zu verantworten haben. Und die Menschen brauchen eben keine historische Debatte und politische Borniertheit, sondern sichere Arbeitsplätze, soziale Absicherung, gesellschaftliche Integration, eine gute Ausbildung, eine gesunde Umwelt usw. Nur wir haben hier eine eindeutige Haltung.

Frage: Koch ist bundesweit ein Vorreiter des Sozial- und Bildungsabbaus. Kommt es nicht vor allem darauf an, ihn abzuwählen?

Was sagst Du den Menschen, die Zweifel haben, ob eine Stimme für die Linke nicht verschenkt ist?

Zu Frage Eins: Ja, natürlich kommt es darauf an, ihn abzuwählen. Die Abwahl Kochs bekommen die Hessischen Wählerinnen und Wähler von uns quasi gratis, also ohne Wenn und Aber, Vorbedingungen und „Koalition“. Zu Frage Zwei erinnere ich an die letzte Bundestagswahl. Wer hätte daran gedacht, dass die im Wahlkampf „verfeindeten“ CDU und SPD sich als Große Koalition wieder finden? Viele, die damals mit einem Votum für die Linkspartei liebäugelten, wollten „nun aber zum allerallerletzten Mal“ der SPD eine Chance geben. Sie fanden sich –furchtbar enttäuscht - mit einer verschenkten Stimme wieder. Wer nicht nur Dr. Koch, sondern Koch´sche Politik abwählen will, kann nur die LINKE wählen. Denn alle anderen Parteien, ob SPD, FDP oder Grüne werden im Zweifelsfall in eine Koalition unter Koch eintreten, Da es für rot-grün absehbar nicht reicht, muss der Politikwechsel über uns stattfinden.

Frage: In der neuen Partei DIE LINKE kommen unterschiedliche Menschen und Weltanschauungen zusammen. Wie willst Du als Kandidat dazu beitragen, dass die Partei zusammenwächst und gemeinsam motiviert in den Wahlkampf zieht?

In der Presse wird die Personalie Hooge/Metz gerne als Streit unterschiedlicher politischer Programmansätze in der Partei dargestellt. Das halte ich für einen absoluten Unsinn. Es ging um eine ausgesprochen schwierige Personalfrage. Hier ist eine Entscheidung gefallen und ich hoffe, dass auch diejenigen, die sich nicht für mich ausgesprochen haben, dem Apell des Parteivorsitzenden Wilken und mir folgen: Die Partei hat mehrheitlich beschlossen, nun werden wir gemeinsam in den Wahlkampf gehen, um in Hessen Veränderungen zu erreichen. Ich habe noch am Montag, also unmittelbar nach der Vertreterversammlung, zunächst die Frankfurter Genossinnen und Genossen um eine Einladung zu einem ausführlich zu führenden Gespräch gebeten, um alle offenen Fragen zu klären. Denn ich will mit allen Parteimitgliedern in den Wahlkampf gehen, und von allen Parteimitgliedern erwarte ich, dass sie mit mir kämpfen. Von allein wuppt da keiner was. Mein Gesprächsangebot steht an alle Kreisverbände. Wir müssen in der Partei offen miteinander und nicht versteckt übereinander reden. So entsteht Vertrauen in die Stärken der anderen. Nur so kann man wirklich Mut und Energie schöpfen, um die kommenden anstrengenden Wochen zu überstehen. Die Partei halte ich für stark genug. Mal abgesehen davon, dass ich am Wahlabend mit allen auf den gemeinsamen Erfolg anstoßen will.

[Bearbeiten] Medien

  • Kurzvideo mit Pit Metz [4]
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