Untertagedeponie Herfa-Neurode

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Die Untertagedeponie Herfa-Neurode (UTD Herfa-Neurode) ist die größte untertägige Sondermülldeponie der Welt. Die Deponie liegt in Herfa-Neurode bei Heringen und wird von der Kali und Salz Entsorgung GmbH, einem Tochterunternehmen der K+S AG (vormals Kali und Salz AG), betrieben.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Deponie-Daten

Die ehemalige Kaligrube erstreckt sich in 800 m Tiefe über 400 km2. Die Höhe der Einlagerungsräume liegt bei 2,5 bis 2,9 m. Die Kapazität beträgt 200.000 Tonnen pro Jahr. Die Anlieferung erfolgt per LKW oder Bahn.

Für den Betrieb der Anlage arbeiten etwa 70 Mitarbeiter im Zweischichtbetrieb. Die Lagerung erfolgt getrennt nach 20 Stoffgruppen. Seit der Inbetriebnahme der Deponie wurden über 2 Millionen Tonnen Sondermüll deponiert. Oberhalb und unterhalb der Flöze liegt eine je 100 m starke Salzschicht. Nach oben folgen verschiedene Tonschichten von ähnlicher Stärke. Die Salzablagerungen entstanden vor ca. 240 Millionen Jahren aus verdunstetem Meerwasser.

[Bearbeiten] Geschichte

Die Untertage-Deponie ist ein ehemaliges Kalisalz-Salzbergwerk. Die Deponie wurde 1972 in Betrieb genommen. Sie war damals in Deutschland die erste Deponie dieser Art. Heute ist die UTD Herfa-Neurode die größte untertägige Sondermülldeponie der Welt.

[Bearbeiten] Giftmüll-Einlagerung

Herfa-Neurode ist eine Klasse IV-Deponie. Das heißt, dass die dort gelagerten Abfälle einem besonderen Überwachungsbedarf unterliegen.

In der Deponie lagern etwa 220.000 Tonnen quecksilberhaltige Abfälle, 127.000 Tonnen Cyanid-Abfall, 690.000 Tonnen Abfall, der mit polychlorierten Dibenzodioxine und Dibenzofurane verseucht ist und 83.000 Tonnen arsenhaltige Abfälle. Nicht eingelagert werden dürfen explosionsgefährliche, selbstentzündliche oder radioaktive Stoffe. Auch flüssige Gifte dürfen nicht eingelagert werden, ebenso wie Krankheitserreger enthaltende oder bildende Stoffe, Stoffe die Gase bilden oder penetrant riechen.

Die Kosten für die Entsorgung von einer Tonne Giftmüll liegen aktuell bei ca. 260 Euro.

[Bearbeiten] PCB verseuchte Transformatoren

Im Dortmunder Hafen bei der Firma Envio wurden Transformatoren ohne Rücksicht auf das darin enthaltene PCB, zerlegt. Hunderte Arbeiter sind nun hochradig mit PCB verseucht. Ursprünglich waren die Transformatoren in Herfa Neurode eingelagert. Von dort wurden sie wieder ausgelagert, um das darin enthaltene Kupfer zu verarbeiten.

Chronik Skandal bei Panorama, mit zahlreichen Videos

Die Auslagerung von Transformatoren zur Verwertung bei der Firma Envio Germany GmbH & Co. KG, Dortmund begann im Jahr 2004. In den Jahren 2004 bis 2010 wurden die in der Tabelle aufgeführten Mengen aus der UTD Herfa-Neurode abgegeben: [1]


Jahr 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 Summe
Menge [t] 142,76 1.388,80 2.700,64 3.032,40 3.079,42 3.007,74 621,54 Σ 13.973,30

Dokumentation des Skandals mit Bezug zu Herfa Neurode


[Bearbeiten] Landtag

Datei:Kieselrot.gif

Frage 3. Wer übernimmt im einzelnen konkret die Verantwortung für die Anordnung und die daraus entstehenden Kosten?

Die Pflichten und verfahrensrechtlichen Formalitäten sowie die Zuständigkeiten für den Vollzug des Abfallrechts sind im Hessischen Abfallgesetz in Verbindung mit dem Verwaltungsverfahrensgesetz geregelt.,

Die Notwendigkeit einer Maßnahme zur Sicherung der Schutzgüter ergibt sich eindeutig aus § 2 Abs. 1 des Bundesabfallgesetzes. Danach sind die jeweils zuständigen Behörden - in Hessen die Regierungspräsidien - verpflichtet, gegebenenfalls Maßnahmen anzuordnen, die sicherstellen, daß das Wohl der Allgemeinheit nicht beeinträchtigt wird.

Die Kosten für die notwendigen und von der Behörde angeordneten Maßnahmen zur Entsorgung trägt nach Abfallrecht der Verursacher oder, wenn ein solcher nicht herangezogen werden kann, der Besitzer der Abfälle.

(Hervorhebungen redaktionell,denn das ist interessant, das gilt wohl für alle aber nicht K+S Ag)

[Bearbeiten] Weblinks

Koordinaten|50.874127_N_09.946634_E_type:landmark_region:DE-HE|50° 52' 27" N, 09° 56' 48" O}}


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