Zeitarbeit

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(Zeitarbeitsfirmen der Region:)
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* Primajob AG, Am Rosengarten 14, [[www.primajob.de]]
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* Primajob AG, Am Rosengarten 14, www.primajob.de
* [[Adecco]]
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* [[Wiegand & Krack GbR]]
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Version vom 07:13, 13. Dez. 2007

Aktuelles

Ende 2006 gab es im Landkreis Fulda 3200 Menschen sozialversicherungspflichtig bei einer Zeitarbeitsfirma beschäftigte Zeitarbeiter. Im Vergleich zu 2005 ist die Zahlt um etwa 1000 gestiegen [1].

Der IG Metall Gewerkschaftssekretär Ferdinand Hareter kritisiert die Situation scharf. Immer mehr Vollzeitarbeitsplätze würden durch Zeitarbeitsplätze ersetzt. "Das ist eine riesen Sauerei und Lohndrückerei. Der Mensch wird auf ganz perfide Art ausgebeutet."[2]

Mitmachen Bundestagspetition: Zeitliche Begrenzung der Leiharbeit

Der Deutsche Bundestag möge eine Änderung des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes dahingehend beschließen, die Leiharbeit auf ein Jahr zu begrenzen, mit dem anschließenden Übergang in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis bei längerer Dauer. Weiterhin sollen die Tarifbedingungen (Arbeitsbedingungen - Entlohnung etc.) für Leiharbeitnehmer wie im Entleihbetrieb - ohne Ausnahme - gelten. Darüber hinaus wird eine Ergänzung des Betriebsverfassungsgesetzes in der Form gefordert, dass der Betriebsrat ein Vetorecht erhält, wenn Arbeitsplätze in einem Unternehmen in Leiharbeitsplätze umgewandelt werden sollen.

Möglichkeit zum Mitzeichnen ist hier: [3]

Weitere ausgewählte Bundestagspetitionen


Inhaltsverzeichnis


Problemlösung Personaldienstleister

Nicht nur Parzeller und Teile der Wirth Gruppe machen durch Auslagerung von Arbeitsplätzen an Zeitarbeitsfirmen von sich reden. Gerhard Auth, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender der duramotive, hat eine klare Position zu diesem beliebten Sanierungsmodell.

"Früher konnten Verträge mit einem Personaldienstleister nur über 6 Monate geschlossen werden. Das war auch ganz in Ordnung, um Engpässe abzufangen. Aber dann wurde diese Vertragslaufzeit auf zwei Jahre erhöht - wo gibt es Personalengpässe, die zwei Jahre andauern? Und mittlerweile können Leiharbeiter unbegrenzt beschäftigt werden - damit werden Personaldienstleister tatsächlich zu nichts anderem als Sklavenhändlern. Wenn man bedenkt, dass die dort Beschäftigten einen Kündigungsschutz von 14 Tagen "genießen", der zur Folge hat, dass sie im Krankheitsfall kurzerhand gekündigt werden können, kann man das doch gar nicht mehr anders bezeichnen. Der blanke Zynismus ist es, wenn dem Genesenden, nachdem die Gefahr der Lohnfortzahlungskosten gebannt ist, gleich wieder ein neuer Arbeitsvertrag angeboten wird. So etwas habe ich in meinem Bekanntenkreis durchaus schon mal erlebt! Solange in einem Betrieb Leiharbeiter beschäftigt werden, dürfen keine Stellen abgebaut, sondern müssen Zeitarbeitsverträge in betriebliche Arbeitsverhältnisse gewandelt werden!" (GA) Erst betriebsbedingt gekündigt, dann als kostengünstiger Leiharbeiter wieder zur Tür herein, um den gleichen Job für weniger Geld zu sozialen Dumpingstandards zu machen. Das erinnert stark an die Gruppe Ton Steine Scherben mit ihrem bekannten Titel: Sklavenhändler, hast Du Arbeit für mich? Sklavenhändler, ich tu alles für Dich! Wir sagen: Nein

An die Politiker

Gerhard Auth fordert die Politik auf, Maßnahmen zu ergreifen, die die Leiharbeit weniger attraktiv erscheinen lassen. Die zwei folgenden Punkte sind seiner Meinung nach dafür von elementarer Bedeutung:

1.) Die Einführung von Mindestlöhnen.

2.) Die Durchsetzung einer Regelung, nach der Leiharbeiter nach dem betriebsüblichen Lohndurchschnitt bezahlt werden müssen.

(Aus Fulda Echo Nr. 1)

Spielmobil der AWO auf dem SPD Sommerfest

Zeitarbeitsfirmen der Region:

  • Primajob AG, Am Rosengarten 14, www.primajob.de
  • Adecco
  • Wiegand & Krack GbR
  • Job Ag gegenüber Agentur für Arbeit Rangstraße
  • Zeitarbeit H.E.L.P. GmbH
  • bs Team Lindenstraße 12 [4]
  • Walter Fachkraft Rainer Kraft: "es gibt keine arbeitslosen Handwerker mehr"
  • Zeitarbeit VVM-Personaldienstleitungen http://www.vvm-personal.de
  • Manpower GmbH Personaldienstl...
  • manus Zeitarbeit GmbH
  • Zeitarbeit PersonaMobile
  • Zeitarbeit RÜBSAM
  • ED WORK, Firma des bisherigen Geschäftsführers der Adecco Deutschland und der EDAG [5]



(bitte Liste vervollständigen!]

Firmen mit Zeitarbeitern

  • Werner Schmid GmbH (adecco, job Ag) "Von Zeit zu Zeit Mitarbeiter aus Zeitarbeitsfirmen" (Personalleiter Günter Schlitzer, Quelle HR "Arbeit und Soziales" 9.12.06 17.50 Uhr) lt. Hr ca 25
  • Wirth Gruppe
  • Fulda Reifen
  • Ondal Team BS(manus Zeitarbeit)
  • EDAG -eigene Zeitarbeitsfirma ED WORK

Tarifverträge

Nach dem Arbeitnehmerüberlassungsgesetz müssen Tarife abgeschlossen werden oder sie müssen den geichen Lohn wie die Stammbelegschaft erhalten. Problem dabei: es wird nicht gesagt, mit wem die Tarife abgeschlossen werden sollen. So gibt es zahlreiche "Gewerkschaften", die mit den DGB Gewerkschaften nichts zu tun haben, z.B. "christliche" oder die sogenannte "IGZ".

Faire Zeitarbeit

Zur Vermittlung von Arbeitslosen haben verschiedene Organisationen in Speyer eine gemeinnützige Zeitarbeitsfirma gegründet. Es gilt hier das Prinzip des "Equal Pay". Zeitarbeiter erhalten das gleiche Gehalt, wie die Stammbelegschaft Mehr hier http://www.gabis.de

Siehe auch Kategorieseite Zeitarbeit


Was Gegnern der Zeitarbeit unter den UnternehmerInnen so passiert ...

Meine Freundin leitet seit 25 Jahren eine kleine Produktionsfirma in Fulda. Das saisonale Arbeitsaufkommen schwankt in dem Firmenzweig sehr stark, das heißt es gibt Zeiten, in denen die Aufträge kaum bewältigbar erscheinen und dann wieder Zeiten, in denen Leerlauf herrscht. Auf die Hilfe von Zeitarbeitsfirmen wollte sich meine Freundin nicht einlassen. Begründung: es ist für sie nicht einzusehen, warum sie nicht ohne "Zwischenmakler" Produktionshelfer zu guten Stundenlöhnen einstellen soll. Sie wandte sich also an die Agentur für Arbeit. Zwei Wochen (!) nachdem sie bei der Agentur nach Produktionshelfern gefragt hatte, schickte ihr die Agentur eine (!) einzige Bewerberin: eine Studentin der Oekotrophologie, die sich durch Jobben ihr Einkommen ein bisschen aufbessern wollte. Der Saisonauftrag, für den meine Freundin Mitarbeiter gesucht hatte, war nach den zwei Wochen durch die bestehende Belegschaft mit Überschichten und Sondereinsätzen bereits weitgehend abgearbeitet worden. Letztlich fand meine Freundin durch Herumfragen unter ihren Mitarbeitern und eine kleine Zeitungsannonce noch Produktionshelfer. Ich find's super, dass sie trotz dieser Erfahrungen nicht ihre Prinzipien aufgibt und sich an Zeitarbeitsfirmen wendet. (ein Beitrag von Bettina Licht)

Der Zeitarbeiter Max

Am 1. Mai 2007 wurde auf der Kundgebung des DGB folgender Beitrag verlesen (Berichte Aufrufe, Medienecho hier)


Das Motto des diesjährigen 1. Mai lautet: „Du hast mehr verdient“.


Ich stehe heute stellvertretend für einen Leiharbeiter hier, nennen wir ihn Max. Max hat sich nicht getraut hier und heute zu sprechen. Obwohl er uns viel zu diesem Thema sagen kann. Aber Max hat Angst.


Max hat mir seine Situation geschildert und ich möchte sie Euch jetzt weiter erzählen:


Nach meiner Ausbildung wurde ich nur für kurze Zeit im gleichen Betrieb beschäftigt. Ich bin dann zum Arbeitsamt, ich will schließlich arbeiten und nicht auf der Straße rumlungern oder Hartz IV bekommen.

Beim Arbeitsamt haben sie mir erzählt wie toll es ist und welche Chancen sich bieten, wenn man in einer Zeitarbeitsfirma arbeitet. Ich glaube die vermitteln nur noch an Zeitarbeitsfirmen, dann sind sie uns los und ihre Statistiken sind sauber. Sie haben mir auch gleich 20 Ausdrucke gemacht. Dort sollte ich mich überall bewerben, alles Zeitarbeitsfirmen, die gibt es wie Sand am Meer. In Fulda sind es allein schon über 10. Wenn ich mich nicht überall bewerbe, bin ich gleich unten durch, ich werde dann als arbeitsunwillig dargestellt. Und das bin ich wirklich nicht.

Als Leiharbeiter habe ich nix zu sagen. In dem Moment wo ich nein sage, oder krank werde, bin ich weg. Es klärt einen keiner über Arbeitnehmerrechte auf. Die hab ich doch auch als Leiharbeiter! Leiharbeiter haben niemanden an den sie sich wenden können, z. B. einen Vertrauensmann der Leiharbeiter, der abgesichert ist und daher für andere eintreten kann. Es gibt in dem Betrieb zwar einen Betriebsrat, aber der guckt nur nach den eigenen Leuten.

Wir bräuchten dringend einen Mindestlohn. Die Leiharbeiter werden ganz unterschiedlich bezahlt. Gerade haben sie eine neue Firma aus dem Osten geholt, deren Leiharbeiter arbeiten für noch viel weniger. Nach unten ist bei der Bezahlung keine Grenze gesetzt. Ich hab ja noch Glück, ich habe eine Facharbeiteranstellung und gehöre zur Stammbelegschaft der Leiharbeiter. Trotzdem bekomme ich die Feiertage nicht bezahlt, kein Weihnachtsgeld, keine Zuschläge.

Und weil ich billiger bin, werde ich auch noch zusätzlich bestraft, indem ich dauernd Überstunden machen soll. Der fest angestellte Kollege in meinem Team hat die 35-Std.-Woche und muss keine Überstunden machen. Das Aggressionspotential zwischen den Leiharbeitern und den fest angestellten ist hoch. Sie werden ständig gegeneinander ausgespielt. Urlaub im Sommer kannst du vergessen. Und wenn ich dann Urlaub habe, kann’s mir passieren, dass ich von der Leiharbeitsfirma angerufen werde und noch kurzfristig in einen anderen Betrieb als Aushilfe geschickt werde.

Gefühlsmäßig komme ich mir vor wie der letzte Arsch, ein Mensch zweiter Klasse. Viele von uns schämen sich Leiharbeiter zu sein. Sie haben kein Selbstwertgefühl mehr. Sie haben keine Kraft mehr sich zu wehren und fallen in Resignation. Die Frustration unter den Leiharbeitnehmern ist hoch. Lange hält das keiner von uns durch. Aber es gibt ja genug Austauschmasse. Ausgenutzt, ausgepresst und dann, wenn man nicht mehr kann, ruck zuck wieder vor die Tür gesetzt.

Ich bitte Euch ab dem heutigen Tag um Solidarität mit uns Leiharbeitern. Sprecht mit den Leiharbeiter-Kollegen in Euren Betrieben. Lasst uns zusammen überlegen, wie sie uns nicht mehr gegeneinander ausspielen können. Und vielleicht traue ich mich dann im nächsten Jahr vor Euch zu sprechen.

Fotos zur Maidemo und Maikundgebung, Rede des Mairedners Berthold Balzer u.a. auf der Homepage des DGB Fulda: [6]



Medien

  • 3200 „Kreis-Fuldaer“ auf der „Zeitarbeitsbrücke“ - oder in der "Lohndrückerei"? [7]
  • Podcast hr info Studiogäste: Marita Stadtmüller, Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände und Bea Müller, DGB Hessen mit Fuldaer Beiträgen von P. Klostermann [8]
  • Beitrag aus ARD Sendung Panorama: Dumpinglöhne - wie christliche Gewerkschaften die Arbeitnehmer verraten [9]
  • Journalisten als Zeitarbeiter: „Leiharbeit in Medien ein sozialpolitischer Skandal“ [10]

Weblinks

Persönliche Werkzeuge