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Köhler & Krenzer Fashion AG

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Aktuelles




Die Köhler & Krenzer Fashion AG besteht aus den Firmen:

  • Köhler & Krenzer GmbH Ehrenberg-Wüstensachsen
  • MARCONA Geelsenkirchen

Presseerklärung der IG Metall November 2007

Mitarbeiter/innen bei Köhler & Krenzer eiskalt abgezockt

IG Metall sieht den Tatbestand der Nötigung als erfüllt


Wie komme ich am schnellsten an das Geld meiner Mitarbeiter/innen? Ganz einfach, man drohe mit Insolvenz und Arbeitsplatzverlust. Das macht die Leute schon gefügig. Dieses in Deutschland bewährte Beispiel wurde jetzt in der Bekleidungsfabrik Köhler & Krenzer GmbH Ehrenberg-Wüstensachsen von Geschäftsführerin Isabell Schmitt in beispielloser Manier durchexerziert. Am Ende hatten fast alle 90 Mitarbeiterinnen einen Zusatz zum Arbeitsvertrag unterschrieben, der den Verzicht auf einen halben Bruttolohn oder -gehalt für November und Dezember 2007 sowie den Verzicht auf das komplette Weihnachtsgeld vorsieht. Da kommen pro Mitarbeiterin schon mal leicht ca. 3.000 € zusammen.

Das was sich am Montag, 19. November 07 in der Bekleidungsfabrik Köhler & Krenzer GmbH in Ehrenberg-Wüstensachsen abspielte, erfüllt für die IG Metall Hanau/Fulda den Tatbestand der Nötigung und stellt einen rechtswidrigen Druck auf die ca. 90 Mitarbeiter/innen dar. „Das ist selbst für ‚Fuldaer Verhältnisse’ ein ungeheuerlicher Vorgang“, so der zuständige Sekretär Ferdinand Hareter. Die Mitarbeiterinnen wurden eiskalt abgezockt.

Nach Aussagen einiger Mitarbeiterinnen lud die Geschäftsleitung zu einer Versammlung ein. Dort wurde ihnen eröffnet, dass eine Insolvenz und der Arbeitsplatzverlust nur noch mit einem Opfer der Belegschaft abgewendet werden könne. Frau Isabell Schmitt und der stellvertretende Geschäftsführer Herr Markus Wehner teilten dann der Belegschaft mit, dass keiner den Raum verlassen dürfe und zur Tür hinaus komme, der den Vertrag nicht unterschrieben habe.

Laut Hareter sei dieses Vorgehen ein Fall für die Staatsanwaltschaft. Die IG Metall habe ihren Mitgliedern, wie auch dem Rest der Belegschaft empfohlen den Vertrag wegen widerrechtlicher Drohung und Sittenwidrigkeit gem. § 138 BGB (Bürgerliches Gesetzbuch) anzufechten und das Geld geltend zu machen. Kostenloser Rechtsschutz werde von der Gewerkschaft ihren Mitgliedern gewährt.

Weiter teilt die IG Metall mit, dass bei der Köhler & Krenzer AG offensichtlich erhebliche Unterschiede in der Behandlung der Tochterfirmen und deren Mitarbeiter gemacht werde. So habe die Köhler & Krenzer AG zwar Anfang November einen Ergebniseinbruch für das laufende Geschäftsjahr und eine tiefgreifende Restrukturierung für das Unternehmen angekündigt. Von drohender Insolvenz war da aber keine Rede.

Laut Hareter sei die Köhler & Krenzer AG mit den Mitarbeiterinnen der Tochter MARCONA in Gelsenkirchen ganz anders umgegangen. Diese Firma habe ca. 200 Mitarbeiterinnen und sei tarifgebunden. Dort habe man das halbe Weihnachtsgeld schon ausgezahlt. Über die anderen 50 % des Weihnachtsgeldes solle im Januar mit der dort zuständigen IG Metall verhandelt werden. Den Verzicht auf halbe Monatseinkommen habe man erst gar nicht gefordert.

Vor diesem Hintergrund werde deutlich, dass man vor den „lieben Mitarbeiterinnen“ in Ehrenberg weder Respekt noch Achtung habe. Da sie nicht tarifgebunden seien, wurde bei ihnen besonders brutal zugeschlagen. Für Hareter ist dies wieder einmal der Beweis dafür, dass es immer besser ist gut organisiert und tarifgebunden zu sein. Ansonsten sei man der Willkür des Arbeitgebers fast schutzlos ausgeliefert.

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