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Jüdisches Leben in Fulda

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Aktuelles


Dienstag 7. November 2017

  • 19:00 Uhr Aula der Alten Universität, Vortrag Fuldaer Geschichtsverein in Kooperation mit der Projektgruppe der Bardoschule: Martin Löwenberg, Erinnerungen an die Pogromnacht 1938 in Fulda und die Deportation 1941


Inhaltsverzeichnis


Ansiedlung

Die erste urkundliche Erwähnung jüdischen Lebens in Fulda stammt aus dem Jahr 1235. Die Forschung geht jedoch davon aus, dass sich Menschen jüdischen Glaubens schon weit früher im Bereich des Fuldaer Klosters angesiedelt haben.

Fulda zählte schon im Mittelalter zu den Hauptsiedlungsgebieten deutscher Juden. Die Geschichte der jüdischen Gemeinde ist weltbekannt, kamen doch zahlreiche jüdische Gelehrte aus Fulda. Die bedeutendsten orthodoxen Gemeinden in Deutschland waren Frankfurt, Fulda und Fürth.


Ansätze zur weiteren Recherche

Leben im Schatten von Kloster, Fürstabt und Fürstbischof

Emanzipation der Juden

Shoa

Gemeindeleben nach 1945

Entwicklung der jüdischen Gemeinde heute

Stelle an der die Synagoge bis 1938 stand
Die ehemalige Synagoge - Grossansicht mit vielen Details und Ornamenten bei Klick, weitere Vergrößerung bei Download

Im Stadtbild

Auch heute noch sind im Fuldaer Stadtbild Zeichen des jüdischen Lebens erhalten. Sie sind teilweise einer anderen Nutzung zugeführt.

Synagoge

Die 1858 bis 1859 im alten Judenviertel errichtete Synagoge fiel in der Reichspogromnacht einem Brand zum Opfer. Die Brandstifter sollen NSDAP-Mitglieder aus dem Kasseler Raum gewesen sein. Die Fuldaer Feuerwehr schützte die umliegenden Wohnhäuser in der Gasse, die auch heute noch, wie die angrenzende Mikwe, erhalten sind. An der Stelle der Synagoge befinden sich heute Parkplätze und ein in den 60er Jahren errichteter Bau, in dem wechselnde Gaststätten betrieben wurden. Der heutige Name der Gasse ist Am Stockhaus. Der Name geht auf das dort bis 1843 bestandene Gefängnis zurück.

Mikwe

Die Mikwe in Fulda

Das Gebäude der zur Fuldaer Synagoge gehörenden Mikwe, einem rituellen Bad, von 1890 ist erhalten geblieben. Im Keller sind die Badeanlagen noch zu sehen, wechselnde Restaurants nutzten in den letzten Jahren das Gebäude.

Jüdische Friedhöfe

Der alte Friedhof der jüdischen Gemeinde befand sich an der Ecke Rabanus/Sturmiusstraße. Seit dem 13. Jahrhundert fanden hier Bestattungen statt. Bis ins 20. Jahrhundert waren Grabsteine von 1665 erhalten. Der Friedhof wurde 1940 zerstört, die Grabsteine entfernt und ein Park angelegt. Die Steine wurden beim Bau der Isolierstation des städtischen Krankenhauses verbaut und beim Abriß und Bau des Mediana Pflegestiftes aufgefunden.

1960 wurde auf einem Teil des Geländes ein Gebäude errichtet, das als Zollamt dient. Im Keller des Gebäudes ist ein Gedenkraum eingerichtet, an dem eine Gedenktafel mit folgender Inschrift angebracht ist: Dieser Raum sei geweiht der Erinnerung an die Seelen aller Heiligen, Frommen und Großen in Israel, aller Männer und Frauen der altehrwürdigen Gemeinde Fulda, die hier ihre Ruhestätte fanden bis zur gewaltsamen Auflösung des Friedhofes zur Zeit der Schreckensherrschaft.

Ein weitere Gedenktafel ist an der Ecke des verbliebenen Parks aufgestellt. Hier erinnerte in den Jahren 1975 bis 1988 die örtliche Gruppe der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes jeweils am 9. November an die Auslöschung der jüdischen Gemeinde von Fulda. Später fand die Gedenkveranstaltung auf dem Platz der niedergebrannten Synagoge statt. Heute trägt der Park den Namen Jerusalemplatz. Er erhielt den Namen in der Zeit, als der damalige Oberbürgermeister Wolfgang Hamberger den Kontakt zur jüdischen Gemeinde Fuldas intensivierte und ausbaute.

Der neue jüdische Friedhof, auf dem heute auch die Bestattungen stattfinden, wurde 1904 angelegt. Zum Schutz vor Zerstörungen ist er nicht zugänglich.

Literatur

  • Ausstellungskatalog: Birmann-Dähne, Gerhild. "Haus des ewigen Lebens" : Ausstellungskatalog : jüdische Friedhöfe der Rhön und im Lipper Land in Fotos und Gedichten / Gerhild Birmann-Dähne ; Geschichtliches und Dias, Heinz-Jürgen Hoppe, Fulda : Zeitdruck, 1986. ISBN: 3924789096

64 Seiten

  • Fotoband: Haus des ewigen Lebens; Juedische Friedhöfe in Osthessen und Unterfranken, Fotografien und Gedichte, Wissenswertes über jüdische Friedhöfe, von Gerhild Birmann-Dähne. Lauterbach: Fotoclub Lauterbach 1987 (Heimatkundliche Reihe des Fotoclubs Lauterbach 15), ISBN 3-89313-000-4, 96 pp.

Jüdisches Altenheim

Das jüdische Altenheim war in dem um 1900 neu errichteten Viertel südlich der alten Synagoge gelegen. Heute ist das Viertel begrenzt von den Straßen Rangstraße, Dalbergstraße, Florengasse und Kapuzinerstraße. Es befand sich im Haus Nr.10 in der Von-Schildeck-Straße. Das Haus steht unter Denkmalschutz. Es wurde 1900 von dem Architekten Karl Wegener errichtet und diente bis 1938 als jüdisches Altenheim.

Ehemalige Jüdische Schule

In dem 1898 errichteten Gebäude Von-Schildeck Straße 10 / Rangstraße wurde die Volksschule der jüdischen Gemeinde eingerichtet. Hier wirkten der Lehrer Jakob Spiro (bis 1910), Iwan Möller bis (1939), Abraham Raphael Sonn (ab 1919). Sonn wurde 1942 ins Ghetto Theresienstadt|Theresienstadt deportiert und die Schule geschlossen.

Sabbath-Gedeck im Speisesaal der Jüdischen Gemeinde Fulda

Nach der Nutzung als städtische "Hilfsschule" wurde das Gebäude 1987 von Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Hamberger wieder in die Nutzung der jüdischen Gemeinde übergeben. Es beherbergt heute das jüdische Kulturzentrum.

Der Bau wurde vom Architekten und Stadtbaumeister Johann Fuhrmann projektiert. Es ist ein zweigeschossiger Backsteinbau mit Krüppelwalmdach. Der Sockel ist aus Sandstein. Am Giebel befindet sich ein Freigespärre mit Stichsägearbeiten, das dem Schweizer Stil zuzuordnen ist. Es stellt in seiner Form ein großes Omega dar, dem Zeichen für Anfang und Ende.

Die Fenster der Synagoge im ersten Stock sind mit imposanten Glasmalereien mit Motiven aus dem "Alten Testament" geschmückt. Im Dezember 2004 wurde zum Schutz ein etwa 2 Meter hoher Metallzaun um das Grundstück errichtet.

Rabbinerwohnung

Schräg gegenüber der jüdischen Schule befand sich das:

Ehemaliges Wohnhaus des Provinzial-Rabbiners Dr. Michael Cahn (1849-1920) und seines Sohnes, Dr. Leo Cahn (1889-1958). Das Haus wurde 1902/1903 nach den Plänen des Architekten Karl Wegener errichtet.

Die Familie Cahn musste nach der Reichspogromnacht 1938, als Tyrannei und Rechtlosigkeit regierten, aus Deutschland fliehen und gelangte über England schließlich nach Israel.

Das Haus wurde später als Wohn- und Geschäftshaus genutzt und schließlich in den Jahren 2001-2004 denkmalpflegerisch von der Unternehmensgruppe Kropp restauriert. Fulda im Herbst 2004

(Text der Gedenktafel am Haus]

mehr über das Gebäude: osthessennews Zeichen wider das Vergessen [1]

Laubhütten

In den Gärten und Höfen von Häusern mit jüdischen Bewohnern waren zur Feier des Laubhüttenfestes Hütten, Gartenhäuser oder auch stabile Remisen aufgebaut, die zum Fest mit Zweigen geschmückt wurden. Das Fest ist eine Art Erntedankfest, es wird Anfang Oktober begangen und trägt seinen Namen von der uralten Sitte, dabei in sogenannten "Laubhütten" (Sukkah) zu wohnen. Das Fest entstand im Gedenken an den Auszug des Volkes Israel aus Ägypten (Leviten 23, 43; Nehemia 8, 14f.): "In Hütten sollt ihr wohnen sieben Tage."

Hans Teubner beschreibt 1989 in seinem Artikel "Vergessene Bauwerke - "Laubhütten" in Hessen" Laubhütten in Hinterhöfen der Fuldaer Heinrichstraße. [2]

Ansätze zur weiteren Recherche

Verhältnis christliches Umfeld zu den Fuldaer Juden

Durch die Jahrhunderte

Antisemitismus vor 1933

Holocaust

Gedenken

Zum 50. Jahrestag der Deportation der Juden von Fulda nach Theresienstadt hat die Stadt Fulda 1992 76 Plakate in der Innenstadt aufgestellt. Auf jedem Plakat war unter dem Davidstern die Original-Deportationsliste mit allen 76 Namen der später ermordeten Juden zu finden. Die Plakate, die symbolisch für jedes Einzelschicksal stehen, wurden entlang von sechs Straßenzügen angebracht - beginnend beim ehemaligen Standort der Synagoge bis zum Bahnhof, wo die Waggons für die Fahrt in den Tod bereitgestellt waren.

Im Dezember 2006 ergab sich endlich eine Einigung zwischen der Deutschen Bahn und dem Bundesverkehrsministerium zu einer Wanderausstellung über die Deportation von Juden während der NS-Zeit.

Jahrelang hatte die französische Initiative "11.000 Kinder" eine Gedenkausstellung gefordert für jüdische Kinder aus Frankreich, die in Sonderzügen über sieben Halts in Deutschen Bahnhöfen aus Auschwitz deportiert wurden. Der Zug hielt auch in Fulda. Peter Gingold erwähnte bei seiner Rede auf dem Fuldaer Domplatz im August 2006 diese Deportation, und dass er sein Kind nur von der Deporation bewahrte, indem er es bei französischen Bauern versteckte.

Die Austellung soll ab Januar 2008 in deutschen Bahnhöfen gezeigt werden.


Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit

Literatur

  • Krause-Willenberg, Horst: Die Geschichte des Leon Saper, der als polnischer Jude untertauchte, als katholischer Landarbeiter nach Fulda kam und in Breitenau inhaftiert war, in: Rundbrief des Fördervereins der Gedenkstätte Breitenau Nr. 19, Kassel 2000, S. 43-51.
  • Sammlung Literatur zu Fulda und Umgebung U.S. Holocaust Memorial Museum Library [3]

Weblinks


Auffinden der Grabsteine

  • 30.8.2002 osthessennews: Sensationeller Fund: Jüdische Grabsteine nach über 60 Jahren gefunden [6]
  • 1.9.2002 osthessennews: Fund und Rückgabe jüdischer Grabsteinfragmente nach 64 Jahren [7]
  • 27.1.2004 osthessennes: Jüdischer Grabstein in Hauskapelle von mediana Pflegestift enthüllt [8]

Medien

Film

In einem 2005 ausgeschriebenen Wettbewerb der Landeszentrale für Politische Bildung gewannen Schüler der Sturmiusschule Fulda einen Preis mit dem Film „Juden in Fulda – Geschichte und Neubeginn nach 1946“ (DVD - Film), 3 Schülerinnen und Schüler (Klasse 9), Lehrer: Herr Hofmann, Schüler: Eylem Tanribilir, Rostan Taskin, Arian Arian [9]

Presse

  • 5.10.08 Jüdisches Museum zu Gast an "Konrad Adenauer Schule" - Glaubenseindrücke aus 1. Hand [10]
  • Spurensuche: Nachfahren der jüdischen Famile Katz besuchten einstige Heimat [11]
  • Seltenes Fest und großer Tag für jüdische Gemeinde: neue Torarolle erhalten [12]

Jüdisches Leben im Landkreis

  • Zwischen Gründonnerstag und Ostersamstag 2008 wurde in Eiterfeld die Gedenktafel mit der Inschrift: "Zur Erinnerung an die jüdische Gemeinde Eiterfeld 1701 - 1939" abgeschraubt und gestohlen. Über der Inschrift befindet sich das Abbild einer Menora (7-armiger jüdischer Leuchter). In der Tatortnähe wurden Flugblätter der "NPD" gefunden. Die Polizei vermutet antisemitischen Hintergrund [13]
Elisabeth Sternberg-Siebert, "Jüdisches Leben im Hünfelder Land - Juden in Burghaun"
Elisabeth Sternberg-Siebert, "Jüdisches Leben im Hünfelder Land - Die Familie Joseph Strauss in Hünfeld"
Internetlink Auf den Spuren jüdischen Lebens im Hünfelder Land

Siehe auch


Zug der Erinnerung

Der Zug der Erinnerung war eine „rollende Ausstellung“ in Deutschland und Polen, die 2007, 2008, 2009 und 2010 an die Deportation von mehreren hunderttausend Kindern aus Deutschland und dem übrigen Europa auf dem Schienennetz, mit dem Personal und rollendem Material der damaligen Reichsbahn in die nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslager erinnerte.

Nach sechs Monaten quer durch Deutschland kam der Zug am 8. Mai 2008, am Ort der Auschwitz-KZs, dem heutigen in Polen, an. 80 Schüler begleiteten den Zug vom letzten deutschen Bahnhof bis nach Auschwitz. Der Zug hatte in 63 Bahnhöfen an die Deportation der Kinder erinnert und war von über 240.000 Personen besichtigt worden. Aufgrund der starken Resonanz wurde die Fahrt 2009 und 2010 fortgesetzt. Insgesamt haben bis zur Sommerpause 2010 über 390.000 Menschen die Ausstellung besucht.

Beate Klarsfeld wollte mit einer Ausstellung an die Deportation von 11 000 jüdischen Kindern aus Frankreich erinnern. Die Bundesbahn weigerte sich jedoch, die Ausstellung in den Bahnhöfen zu zeigen. Sie kam auf die Idee, die Ausstellung quer durch Deutschland, über die Orte von denen aus Deportationen stattfanden in einem Zug zu zeigen. Ein gemeinnütziger Verein Zug der Erinnerung wurde im Juni 2007 gegründet. Die Fahrt des Zuges begann am 8. November 2007 in Frankfurt am Main. Der Zug, bestehend aus zwei Ausstellungswagen und einer wechselnden Zahl von Begleitwagen, wurde von einer preußischen Dampflokomotive der Ulmer Eisenbahnfreunde gezogen.

Die Gedenkstätte wurde am 8. Mai 2008, dem weltweit begangenen Jahrestag der Befreiung vom und Sieg über das NS-Regime erreicht.

Mehr Allgemeines zum "Zug der Erinnerung" in der Wikipedia [14]

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In der Bahnhofshalle Fulda beim "Zug der Erinnerung"Vergrößerung bei Klick
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Jüdische Volksschule in Fulda nach der Verwüstung in der "Reichspogromnacht" Vergrößerung bei Klick
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Firma Hess am Steinweg Vergrößerung bei Klick

Nachlesen

Abschluss in Auschwitz

Auch junge Organisatoren des Zuges der Erinnerungen aus Fulda waren bei der letzten Etappe zum Vernichtungslager Auschwitz dabei. Artikel dazu finden sich hier:

  • Stilles Gedenken in Oswiecim - »Zug der Erinnerung« am Tag der Befreiung vom Faschismus in Auschwitz begrüßt [15]
  •  »Die Bilder im Kopf waren schwarz-weiß«, Eindrücke von der Fahrt nach Auschwitz. Gespräch mit einer Teilnehmerin, Interview: Sabine Funder, Olga, 22 Jahre, studiert in Fulda Sozialwissenschaft mit dem Schwerpunkt interkulturelle Beziehungen.... [16]
  • Dokumentiert: Das Versprechen der Spurensucher [17]
  • Botschaft des Lebens - Keine gewöhnliche Gedenkstättenfahrt: Mit dem »Zug der Erinnerung« unterwegs [18]

Kosten

Auf eine Anfrage der Fraktion Die LINKE (Luc Jochimsen u.a.) antwortete die Bundesregierung am 20. Februar 2008: der gemeinnützige Verein „Zug der Erinnerung“ hat das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) im Oktober 2007 um eine „Kostenfreistellung“ für die Trassengebühr und um die Übernahme der „Kosten für die technische Bereitstellung des Zuges (Lok und mehrere Ausstellungswagen)“ gebeten. Dieser Bitte konnte aufgrund der wirtschaftlichen Eigenverantwortung der Eisenbahnunternehmen für die Bereitstellung von Trassen und Fahrzeugen und wegen der fehlenden haushaltsrechtlichen Ermächtigung in der gewünschten Form nicht entsprochen werden. [19]

Rotenburg: 6. April Esther Bejarano, Überlebende des Mädchen-Orchesters in Auschwitz sang jiddische Lieder aus den Ghettos [20]

Berlin Am 12./13. April wurde der Zug der Erinnerung auf das Abstellgleis am Ostbahnhof geschoben

Durchführung

Der Zug der Erinnerung hat am 9. Dezember bis 12.12.2007 auch in Fulda einen Stop eingelegt. Nähere Infos gibt es auf der Seite: http://zug-der-erinnerung.eu

Hier gibt es auch einen Trailer, der in Kinos gezeigt wird (nicht mit Firefox abspielbar) : http://zug-der-erinnerung.eu/trailer.html

Osthessennews bringt einen Bericht und Vorfall im Bahnhof Fulda, erzählt von einem Zeitzeugen [21]

„Fuldaer, vergesst uns nicht!“

Fakten und Zahlen zur Deportation jüdischer BürgerInnen

(Rede von Stadtarchivar Dr. Thomas Heiler am 9.12.2007 bei der Begrüßung „Zug der Erinnerung“)

Die Bedeutung der Archive

„Fuldaer, vergesst uns nicht“ – diese eindringliche Aufforderung haben die Organisatoren der heutigen Veranstaltung der nun folgenden, aus Archivquellen entnommenen Bestandsaufnahme eines immer noch unfassbaren Geschehens vorangestellt. Die Mahnung ist gerade an dieser Stelle angebracht, denn Archive gehören zu den wichtigsten Dämmen einer demokratischen Gesellschaft gegen das Vergessen. In den Archiven finden sich die Spuren von Menschen, die längst aus dem Gedächtnis der Allgemeinheit verschwunden sind.

Allerdings, in den Archiven sind vor allem die Unterlagen der Verwaltung überliefert, Dokumente also, die nicht um der Unterrichtung der Nachwelt willen geschrieben wurden. Die Karteien und Akten der öffentlichen Archive dokumentieren den Verwaltungsvollzug, sie zeigen den Bürger, der dem Staat mit seinen Wünschen oder aber seinen Verpflichtungen gegenübertritt. In jenen Zeiten, in denen sich Diktaturen der staatlichen und kommunalen Behörden bemächtigen, spiegelt sich in der Überlieferung der Archive das allgemeine Unrecht wider. Und so haben wir die makabre Situation, dass wir über viele Opfer nur etwas erfahren, weil es Täter und Mitläufer gab, die ihr Handeln für vorschriftsmäßig hielten und den Vollzug einer Anordnung akribisch niederschrieben.

Die folgenden Zahlen beruhen auf der Überlieferung der städtischen Meldeunterlagen. Vor und nach den Nationalsozialisten gab es Meldekarteien. Diese sind ein nützliches Instrument der Verwaltung und zunächst völlig unverdächtig. Das Unrecht begann, als die Meldekarten aller Fuldaer Einwohner jüdischen Glaubens aus der Gesamtkartei herausgezogen und separat als jüdische Meldekartei geführt wurden. Der erste Schritt zur effizienteren Überwachung und Drangsalierung einer solchermaßen ausgegrenzten Bevölkerungsgruppe war damit getan. Der letzte Schritt war ein fein säuberlich und wieder besseres Wissen geschriebener lapidarer Vermerk auf der Meldekarte an jener Stelle, wo sonst ordnungsgemäß die Wegzugsadresse einzutragen war: „nach dem Osten abgeschoben“ findet sich gleichlautend auf allen Karten jener Fuldaer Juden, die am 8. Dezember 1941 in die Vernichtungslager geschickt wurden. Bei den Deportierten, die am 30. Mai und 5. September 1942 von hier aus die Stadt verlassen mussten, war auf Befehl der Gestapo-Außenstelle Fulda an Oberbürgermeister Danzebrink in den Melderegistern der Vermerk „Unbekannt verzogen“ oder „Ausgewandert“ anzubringen.


Daten zur Größe der jüdischen Gemeinde 1933-1942

Zu Beginn des Jahres 1933, wenige Tage vor der sogenannten Machtergreifung der Nationalsozialisten, lebten in Fulda, das damals etwa 28.000 Einwohner zählte,1.119 Menschen jüdischen Glaubens. Sie hatten fast alle die deutsche Staatsangehörigkeit, etwa die Hälfte von ihnen war in Fulda geboren, viele Familien lebten schon seit Generationen in der Stadt. Die Terrorisierung und systematische Entrechtung der jüdischen Bevölkerung führte zu einer kontinuierlichen Abwanderung in andere Orte, zunächst vor allem innerhalb Deutschlands, seit 1935 aber gezielt in die Emigration. Zum Jahresende 1933 wurden noch 1.029 Fuldaer Juden gezählt, 1934 waren es 961, 1935 925, 1936 873, 1937 780, 1938 613; 1939 310; 1940 265; 1941 115. Ende 1942 gab es niemanden mehr, den die Statistik hätte erfassen können. Allein 1938, das Jahr in dem die Synagogen brannten, kehrten 426 jüdische Bürger Fuldas ihrer Stadt den Rücken, 322 von ihnen konnten ihr Leben durch die Flucht ins Ausland retten.


Emigration

Bevorzugtes Emigrationsland waren die Vereinigten Staaten von Nordamerika. Nach dorthin meldeten sich von 1935 bis 1941 278 Personen ab; nach Palästina gingen 212, nach England 187 Fuldaer Juden. Sie dürften sich ebenso in Sicherheit gebracht haben wie jene, die nach Argentinien, Brasilien, Paraguay, Kuba und nach Südafrika emigrierten. Ungewiss ist das Schicksal derjenigen 92 Personen, die nach Holland und Frankreich verzogen. Gerade einmal 14 Menschen wurden im Jahre 1939 von der sicheren Schweiz aufgenommen.

Überlagert wurde die Abwanderung aus Fulda durch den Zuzug von insgesamt etwa 600 Juden, die überwiegend aus den ländlichen Regionen der näheren Umgebung stammten und offenbar in der Anonymität einer größeren Stadt Schutz vor den Nachstellungen ihrer Nachbarn auf den Dörfern suchten.


Deportation

Bereits am 28. Oktober 1938 gab es in Fulda die erste Deportation. Betroffen waren 47 Juden polnischer Nationalität, darunter auch 16 Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren, die nach Polen abgeschoben werden sollten. Grundlage war ein Befehl des Reichsführers der SS vom 26.10.1938 zur Ausweisung aller Juden polnischer Staatsangehörigkeit aus dem Gebiet des Deutschen Reiches. Nachdem man den Betroffenen nur einen Tag Zeit gegeben hatte, um das Notwendigste zu packen, wurden sie mit dem Bus von Fulda nach Kassel gebracht, um von dort an die polnische Grenze weitergeleitet zu werden. Da sich das damals noch selbständige Polen weigerte, die Vertriebenen aufzunehmen, kamen sie wieder nach Fulda zurück. Ihr Schicksal ist gut dokumentiert, da sich ein ausführlicher Schriftwechsel der Behörden erhalten hat. Hierbei ging es nicht um die Menschen, sondern um die Frage, wer die Deportation zu bezahlen habe. Man einigte sich schließlich darauf, den Zurückgekehrten die Transportkosten ihrer Vertreibung in Rechnung zu stellen.

In Verfolgung der sogenannten Endlösung der Judenfrage, die seit 1941 nichts anderes bedeutete als die systematische Ermordung der europäischen Juden, wurde in Fulda im Jahre 1941 und 1942 die bis dahin noch in der Stadt verbliebene jüdische Bevölkerung in drei Deportationszügen in den Tod geschickt.


Die Opfer des 8. Dezember 1941 unter den Kindern und Jugendlichen

Der erste Zug hielt gestern vor 66 Jahren, am 8. Dezember 1941, auf dem hiesigen Bahnhof. In ihn trieb man 134 Personen. Die älteste unter ihnen, Selma Bär, war 66 Jahre alt, die jüngste, Hanna Hess, war erst zweieinhalb Monate zuvor geboren worden. Die offizielle Deportationsliste führt unter den Berufsangaben der Deportierten 22 Schüler. Insgesamt waren es 31 Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren, die an diesem Tag abgeholt wurden, um in ein Vernichtungslager bei Riga gefahren zu werden. Sehr häufig waren gleich mehrere Geschwister in den Zug gepfercht worden:

Martin, Max, Ilse, Fritz und Aron Goldschmidt im Alter zwischen 3 und 15 Jahren mussten mit ihren Eltern, dem Handelsmann Abraham Goldschmidt und seine Frau Ida, die ungewisse Reise antreten. Fritz Goldschmidt überlebte und kam sogar 1945 kurzfristig nach Fulda zurück, um danach nach Israel auszuwandern. Josef und Friederike Hess waren 3 und 6 Jahre alt, als sie mit ihren Eltern, dem Kaufmann Ludwig Hess und seiner Ehefrau Rita, den Zug bestiegen. Ihre kleine Schwester, Hanna Hess, war, wie bereits gehört, mit ihren nicht einmal drei Monaten die jüngste im Zug. Moritz, Gustel und Salomon Kasten im Alter zwischen 7 und 13 Jahren, hatten als polnische Juden bereits die gescheiterte Abschiebung nach Polen im Jahre 1938 hinter sich gebracht, um nun mit ihrer Mutter Ida ein zweites Mal aus Fulda vertrieben zu werden. Clara, Adolf und Eva Lehmann wurden ebenso mit ihren Eltern an diesem 8.12.1941 deportiert wie die Zwillinge Kurt und Fritz Löwenberg mit ihrem Bruder Martin. Als Opfer zu nennen sind auch die Geschwister Judis, Hermann und Herta Mayer, Günter und Marga Rapp, Karola und Sally Tockus, Ruth und Justin Weinberg sowie Kurt und Erika Weinberger. Als Einzelkinder wurden deportiert: Ernst Adler, Horst Jüngster, Mally Stern und Bela Weinberg.

Zwangsarbeit und vorübergehende Auslöschung der jüdischen Gemeinde

Die Deportationsliste nennt unter den Berufen der Väter dieser Kinder meist Erdarbeiter oder Fabrikarbeiter, obwohl es sich doch um Kaufleute handelte. Ein Hinweis darauf, dass die Fuldaer Juden zu dieser Zeit zur Zwangsarbeit herangezogen wurden. Das Arbeitsamt Fulda hatte deshalb zunächst gegen die Deportation Beschwerde eingelegt, da man einen Arbeitskräftemangel befürchtete. Der Bedarf wurde in der Folge mit Kriegsgefangenen und nicht-jüdischen Zwangsarbeitern gedeckt.

Der großen Deportation vom 8. Dezember folgten noch zwei weitere. Am 30. Mai 1942 wurden 36 Fuldaer im Alter zwischen 14 und 72 Jahren mit unbekanntem Ziel mutmaßlich in den Raum Lublin gebracht. Die danach noch verbliebenen 76 Fuldaer Juden, viele von ihnen im Alter über 70 Jahren, die älteste Fanny Adler 87 Jahre alt, wurden ebenfalls hier von diesem Ort im September des Jahres 1942 mit dem letzten Deportationszug über Kassel in den sicheren Tod nach Theresienstadt gefahren.


Menschen werden totgeschwiegen

„Fuldaer, vergeßt uns nicht“, dies ist eine Mahnung, die vor allem auf einer Erfahrung beruht: Der physischen Vernichtung von Menschen ging zunächst ihre Ausgrenzung und ihre Auslöschung aus dem Gedächtnis voraus. Im Jahre 1938 erschien eine Festschrift zum einhundertjährigen Jubiläum der Fuldaer Realschule, der Vorgängerin der heutigen Freiherr-vom-Stein-Schule. Diese hatte vor dem Jahre 1933 traditionell einen hohen Anteil an jüdischen Schülern. In der Festschrift findet sich nichts davon. In den dort abgedruckten Listen der ehemaligen Schüler werden alle Juden totgeschwiegen und damit aus der Geschichte der Schule einfach gestrichen. Ein Jahr zuvor hatte das Fuldaer Adressbuch des Jahres 1937 erstmals die jüdischen Einwohner im Anhang gesondert abgedruckt, um sie in der folgenden, 1939 erschienen Ausgabe des Adressbuchs völlig zu ignorieren. Durch solche Formen der offiziellen Auslöschung von Menschen war der Boden bereitet für den systematischen Massenmord. Jede Form der Erinnerung, wie auch die heutige Veranstaltung, trägt dazu bei, den Opfern ihre Würde zurückzugeben.

Namen

Namen jüdischer Kinder und Jugendliche mit Geburtsort Fulda, die in Konzentrationslager verschleppt wurden:

42 Namen (Quelle: Gedenkbuch „Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933 – 1945“ (Bundesarchiv Koblenz, 2006).


Adler, Ernst M. (* 03.05.1927) (Rhönstraße 6 ?)

Bacharach, Peter (* 24.04.1928) (Adolf Hitler Platz 6 ? d.i. Unterm Heilig Kreuz)

Blömendal, Betti Brunhilde (* 20.07.1930)

Eschwege, Felix (* 19.10.1927) Fulda, Mittelstraße 25

Goldschmidt, Aron (* 21.11.1938) (Mittelstraße 25 od. 28 ?)

Goldschmidt, Berthel (* 30.07.1925) (Mittelstraße 25 od. 28 ?)

Goldschmidt, Fritz (* 24.09.1931) (Mittelstraße 25 od. 28 ?) überlebt? Teilnehmer Mai 87 Veranstaltungswoche jüdisches Leben in Fulda

Goldschmidt, Herbert Martin (* 03.11.1926) (Mittelstraße 25 od. 28 ?)

Goldschmidt, Ilse (* 09.12.1929) (Mittelstraße 25 od. 28 ?) überlebt? Teilnehmerin Mai 87 Veranstaltungswoche jüdisches Leben in Fulda

Goldschmidt, Martin (* 10.11.1926) (Mittelstraße 25 od. 28 ?)

Goldschmidt, Max Erwin (* 08.11.1927) (Mittelstraße 25 od. 28 ?)

Heinemann, Beate (* 19.09.1925)

Hess, Chana (* 18.09.1941) (Karlstraße 32 ?)

Heß, Friederike (* 14.04.1938) (Karlstraße 32 ?)

Heß, Josef (* 23.07.1935) (Karlstraße 32 ?) überlebt? Teilnehmer Mai 87 Veranstaltungswoche jüdisches Leben in Fulda

Hess, Sarah (* 18.09.1941) (Karlstraße 32 ?)

Jüngster, Horst (* 27.09.1926)

Kasten, Moritz (* 01.08.1928)

Kasten, Salomon (* 03.11.1934)

Kasten-Birnbaum, Gustel (* 20.07.1933)

Kugelmann, Marion (* 06.03.1927)

Datei:Heinrichstraße15.jpg
hier lebten die Geschwister Lehmann: Heinrichstraße 15
Die Fuldaer Zwillinge Fritz und Kurt Löwenberg wurden im November 1943 in Auschwitz ermordet Foto aus der Ausstellung im "Zug der Erinnerung"
Am Stockhaus 6 Hier lebten die Geschwister Mayer

Kunstadt, David (* 20.04.1931)

Lehmann, Adolf (* 29.01.1931)

Lehmann, Eva (* 13.02.1929)

Lehmann, Klara (* 09.05.1933)

Löwenberg, Fritz (* 30.05.1934)

Löwenberg, Kurt (* 30.05.1934)

Mayer, Hermann (* 11.10.1931)

Mayer, Hertha (* 30.01.1929)

Mayer, Judis (* 20.01.1939)

Rapp, Günther (* 07.08.1927)

Rapp, Marga (* 05.01.1931)

Rosskopf, Irene (* 03.07.1928)

Stern, Malli (* 18.08.1932) (Karlstraße 9 ?)

Tockus, Carola (* 18.03.1934)

Tockus, Sally (* 28.08.1939)

Vorenberg, Hannelore (* 20.08.1927)

Datei:Johannesstraße14.jpg
Wahlhaus, Fränze (* 23.02.1925) Johannesstraße 14

Wahlhaus, Fränze (* 23.02.1925) Johannesstraße 14

Weinberg, Bela (* 07.01.1939)

Weinberg, Justin (* 13.04.1933) (Rhönstraße 6?)

Weinberger, Erika (* 03.08.1929)

Weinberger, Kurt (* 28.11.1930)


Quelle: "Auswanderungs"liste 1941/42 nach Riga

Goldschmidt, Gertrud (* 11.2.1925) (Mittelstraße 25 od. 28 ?)

Goldschmidt, Ilse (* 26.12.1922) (Mittelstraße 25 od. 28 ?) (Mittelstraße 25 od. 28 ?) überlebt? Teilnehmerin Mai 87 Veranstaltungswoche jüdisches Leben in Fulda

Kasten, Salomon (*3.11.1934)

Löwenberg, Martin (* 21.1.1928)

Sichel, Hugo (* 29.9.1934) (in der Liste gestrichen)

Weinberg, Ruth (* 29.4.1938)(Rhönstraße 6 ?) überlebt? Teilnehmerin Mai 87 Veranstaltungswoche jüdisches Leben in Fulda


Quelle: 31.5. 1942 wahrscheinlich in den Raum Lublin

Hirschberg, Selma (*19.10.1927) Fulda, Am Stockhaus 10


Quelle E. Sternberg-Siebert homepage

Burghaun

Friedel Nußbaum, geb. 13.6.1928 in Burghaun, Burghaun, Ringstr. 20 >1941 Riga – Stutthof + Jan. 1945

Marga Stern, geb. 6.10.1931 in Fulda, Burghaun, Burgstr. 7 >1942 Theresienstadt – Auschwitz

Samuel (Semmi) Stern, geb. 29.6.1934 in Fulda, Burghaun, Burgstr. 7 >1942 Theresienstadt – Auschwitz

Markus (Max) Stern (Zwillingsbruder), geb. 29.6.1934 in Fulda Burghaun, Burgstr. 7 >1942 Theresienstadt – Auschwitz

Marianne Stern, geb. 10.5.1933 in Fulda, Burghaun, Ringstr. 11 >1941 Riga – Auschwitz

Irene Stern, geb. 1.11.1934 in Fulda, Burghaun, Ringstr. 11 >1941 Riga – Auschwitz

Alice Stern, geb. 13.12.1935 in Fulda, Burghaun, Ringstr. 11 >1941 Riga – Auschwitz

Herta Stern verh. Tombowsky, geb. 1.6.1922 in Burghaun, Holland/Amsterdam, >Westerbork, 1944 Theresienstadt, 1945 Bergen Belsen

Markus Stern, geb. 7.5.1936 in Fulda, Frankfurt, Thüringerstr. 23 >vermutlich Sobibor

Marga Strauß, geb. 29.4.1928 in Burghaun, Ringstraße >1942 Theresienstadt – Auschwitz

Manfred Strauß, geb. 5.4.1931 in Burghaun, Ringstraße >1942 Theresienstadt - Auschwitz

Julius Strauß, geb. 4.9.1922 in Burghaun, Frankfurt, Sandweg 7 >1941 Minsk

Friedel Strauß, geb. 23.6.1925 in Burghaun, Frankfurt, Fischerfeldstr. 13 >1941 Minsk

Rosa Strauß, geb. 9.8.1926 in Burghaun, Frankfurt, Sandweg 7 >1941 Minsk

Ruth Wallach, geb. 14.10.1923 in Breitenbach a.H., Frankfurt, Schwanenstr. 2 >1941 Minsk

Eiterfeld

Amalie (Alis) Strauß, geb. 24.3.1923 in Eiterfeld, Berlin >1944 Auschwitz

Herbert Wiesenfelder, geb. 15.7.1926 in Eiterfeld, Frankfurt, Kleiner Wollgraben 8 >1941 Minsk

Bertha Wiesenfelder, geb. 4.10.1928 in Fulda, Frankfurt, Kleiner Wollgr. 8 >1941 Minsk

Dewara Wiesenfelder, geb. 25.2.1939 in Fulda, Frankfurt >1941 Minsk


Hünfeld

Emilie Strauss, geb. 23.3.1927 in Hünfeld, Holland >Westerbork, Sobibor + 21.5.1943

Manfred (Fredy) Weinberg, geb. 24.6.1923 in Hünfeld, Frankfurt >Majdanek + 11.9.1942


Rhina

Sophie Katz, geb. 2.5.1935 in Fulda, Frankfurt, Sandweg 7 >1941 Minsk

Mirjam Klebe, geb. 15.3.1923 in Rhina, Frankfurt, Fichtestr. 18 >1941 Minsk

Senta Klebe, geb. 7.3.1925 in Rhina, Frankfurt, Hans-Thomastr. 24 >1941 Minsk

Herbert Klebe, geb. 8.1.1927 in Rhina, Frankfurt, Fichtestr. 18 >1941 Minsk

Rudi Klebe geb. 25.6.1922 in Rhina, Frankfurt, Fischerfeldstr. 13 >1941 Riga, 18.2.1945 in Stolp erhängt

Else Oppenheim, geb. 7.4.1923 in Rhina, Frankfurt, Rechneigrabenstr.18 >22.11.1941 Kowno

Natalia Pfifferling, geb. 1.11.1924 in Rhina, Berlin-Kreuzberg, >26.9.1942 nach Raasiku/Reval

Kurt Victor, geb. 14.8.1930 in Rhina, Frankfurt, Hebelstr. 13 >1941 Minsk


Wehrda

Marga Plaut, geb. 6.9.1925 in Wehrda, Bendorf >1942 unbekannt

Meyer M. Plaut, geb. 27.1.1928 in Wehrda, Frankfurt >1943 Sobibor

Rita Plaut, geb. 18.2.1930 in Wehrda, Frankfurt, Uhlandstr. 21 >1941 Minsk


Presse

  • 4.12.07 FZ Rollendes Museum zeigt Schicksale deportierter Kinder [22]
  • 9.11.07 Der Spiegel: "Memory Train to Auschwitz" [23]
  • 10.11.07 Junge Welt: Zug der Erinnerung rollt Wanderausstellung auf Schienen hält das Gedenken an von den Nazis deportierte Kinder wach [24]
  • 7.11.07 Redblog Nachrichten gegen den mainstream [25]

Vorbereitung

Veranstaltung zum Projekt

"Zug der Erinnerung"

mit

Hans-Rüdiger Minow, Pressesprecher des Projekts "Zug der Erinnerung"

Mittwoch, 13.6.2007, 17:00 Uhr

Hochschule Fulda, Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften G 204

Der "Zug der Erinnerung" wird durch Deutschland fahren, um der vielen Tausend Kinder zu gedenken, die in der NS-Zeit mit der "Reichsbahn" deportiert wurden und in den Vernichtungslagern des Ostens verschwanden. Allein aus Fulda stammen mindestens 51 dieser Kinder. Das jüngste Fuldaer Kind war 2 Jahre alt, als es wahrscheinlich in Riga ermordet wurde. Wir wissen wenig oder nichts über diese Kinder. Insbesondere heutige Jugendliche möchten wir deswegen motivieren, in den Herkunftsstädten auf lokale und regionale Spurensuche zu gehen. Unser Projekt ist der Gegenwart zugewandt - als ein Beitrag gegen den erstarkenden Rechtsextremismus durch Identifikation und Empathie für die Opfer.

Die Veranstaltung informiert über das Projekt "Zug der Erinnerung". Es soll gemeinsam darüber nachgedacht werden, wie der "Zug der Erinnerung" in Fulda vorbereitet und empfangen werden kann.

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