Fulda gap

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In neuerer Zeit versucht ein Verein ('''Entwicklungsgesellschaft Fulda-GAP e. V.''') die Geschichte des Kalten Krieges jungen Leuten anschaulich machen. Der Verein hat zu diesem Zweck einen unterirdischen Atombunker im Wetteraukreis als Domizil ausgewählt. Ende der 60er Jahre war dieser Bunker als Kommandozentrale für den Zivil- und Katatastrophenschutzstab Frankfurt am Main gebaut worden. Von hier hätten die Evakuierungs- und Rettungsmassnahmen für das Rhein-Main-Gebiet (damals ca. 4 Millionen Menschen) koordiniert werden sollen.  
In neuerer Zeit versucht ein Verein ('''Entwicklungsgesellschaft Fulda-GAP e. V.''') die Geschichte des Kalten Krieges jungen Leuten anschaulich machen. Der Verein hat zu diesem Zweck einen unterirdischen Atombunker im Wetteraukreis als Domizil ausgewählt. Ende der 60er Jahre war dieser Bunker als Kommandozentrale für den Zivil- und Katatastrophenschutzstab Frankfurt am Main gebaut worden. Von hier hätten die Evakuierungs- und Rettungsmassnahmen für das Rhein-Main-Gebiet (damals ca. 4 Millionen Menschen) koordiniert werden sollen.  
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==Landtag==
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* 13.September 1984 774. Rede im Hessischen Landtag . - In: Plenarprotokolle / Hessischer Landtag ; 11. Wahlperiode, 25. Sitzung, Bd. 2, S. 1494 – 1495. – Thema: Militärmanöver; Verteidigungspolitik.
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– Anlaß: Fulda–GAP Herbstmanöver 1984 Antwort auf Anfrage Gertrud Schilling
== Weblinks ==  
== Weblinks ==  

Version vom 22:44, 26. Jul. 2007

Fulda Gap (engl. Fulda-Lücke) ist ein Begriff, mit dem die US-Armee während des Kalten Krieges das Gebiet bei Fulda bezeichnete.

Im osthessischem Raum ragte das Gebiet des Warschauer Vertrages am weitesten Richtung Westen vor. Unter Präsident Ronald Reagan entwickelte die NATO allgemeine Verteidigungspläne für die Bundesrepublik und Westeuropa (General Defense Plan 31001) im Falle einer Invasion durch die Streitkräfte des Warschauer Vertrages. Als wahrscheinlichster Angriffspunkt der Roten Armee wurde das Gebiet östlich von Fulda bestimmt.

Man ging davon aus, dass die Armeen Moskaus im Westen Thüringens ("Thüringer Balkon") aufmarschieren, die Grenze in Richtung Fulda durchbrechen und durch das vergleichsweise flache Gelände und die kurze Strecke zwischen den Mittelgebirgen binnen zwei Tagen bis zum Rhein-Main-Gebiet vorstoßen könnten. Die Bundesrepublik wäre dann von den zahlenmäßig stark überlegenen Truppen des Ostblocks in zwei Hälften geteilt worden. Die Rhein-Main-Airbase, der wichtigste Nato-Luftwaffenstützpunkt in Europa, wäre ausgeschaltet worden.

Im Rahmen des General Defense Plan wurden massiv amerikanische Truppenverbände (z.B. das 11th Armored Cavalry Regiment) um Fulda konzentriert, um einen solchen Angriff zu bremsen, bis Nachschub eintrifft. Zu diesem Zweck wurde sogar der Einsatz taktischer Atomwaffen in Betracht gezogen: Um die Rote Armee zu stoppen, hätte man sie auch mit Nuklearwaffen unter Beschuss genommen. Außerdem wurden in vielen Straßen, vermehrt innerhalb eines ca. 50 km breiten Gürtels entlang der Grenze Sprengschächte angelegt, die nach Zündung die Truppentransporte der feindlichen Armeen verlangsamt hätten. Diese Verteidigungspläne behielten ihre Gültigkeit bis 1994.

1977 erschien in den USA ein Brettspiel, mit dem die strategischen Überlegungen simuliert werden konnten.

In neuerer Zeit versucht ein Verein (Entwicklungsgesellschaft Fulda-GAP e. V.) die Geschichte des Kalten Krieges jungen Leuten anschaulich machen. Der Verein hat zu diesem Zweck einen unterirdischen Atombunker im Wetteraukreis als Domizil ausgewählt. Ende der 60er Jahre war dieser Bunker als Kommandozentrale für den Zivil- und Katatastrophenschutzstab Frankfurt am Main gebaut worden. Von hier hätten die Evakuierungs- und Rettungsmassnahmen für das Rhein-Main-Gebiet (damals ca. 4 Millionen Menschen) koordiniert werden sollen.

Landtag

  • 13.September 1984 774. Rede im Hessischen Landtag . - In: Plenarprotokolle / Hessischer Landtag ; 11. Wahlperiode, 25. Sitzung, Bd. 2, S. 1494 – 1495. – Thema: Militärmanöver; Verteidigungspolitik.

– Anlaß: Fulda–GAP Herbstmanöver 1984 Antwort auf Anfrage Gertrud Schilling

Weblinks

Literatur

    • Fulda gap: eine Reportage über die Militarisierung in Deutschland Von Paul Kohl, Christof Krackhardt Veröffentlicht 1984, Edition Herodot, 167 Seiten
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