Bearbeiten von „Diskussion:Möller Medical“

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= Diskussionsbeitrag Dr. Traxler =
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Werte Diskussionsteilnehmer,
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ich hatte kürzlich mit einem indischen Unternehmen zu tun. Sie zeigten mir ihre Produktionsanlagen. Stolz präsentierten sie mir ihre Produkte, deren Qualität mich außerordentlich überraschte. Dieses indische Unternehmen stellte keine medizintechnischen Produkte, sondern "lediglich" Farben her. Der Käufer dieses Unternehmens war ein familiengeführtes Unternehmen aus Deutschland, welches seine Produktionskosten senken musste, um wettbewerbsfahig zu bleiben (wir kennen alle die sehr günstigen Angebote aus den Baumärkten). In den deutschen Werken wurden die Arbeitsplätze abgebaut; die Produktion durch die hinzugekaufte indische Gesellschaft übernommen.
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Ein Unternehmen benötigt zwei wesentliche Faktoren, um existieren zu können:
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a) Arbeitskräfte
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b) Kapital.
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Wir leben in einer kapitalistisch orientierten Weltordnung. Dies ist ein Faktum, ob wir das nun gut finden oder nicht.
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Deutschland ist keine Insel, sondern eine exportorientierte Volkswirtschaft. Davon leben wir zu einem guten Teil. Nur die ewig Gestrigen wie Diktatoren in Nordkorea glauben noch an autarke nationale Volkswirtschaften. Daß deren hoffentlich nahes Ende voraussehbar ist, ist allen klar.
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Wie kann ein verantwortungsvolles Management mit diesen Rahmenbedingungen umgehen?
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Es versucht Kapital zu besorgen, um weitere Investitionen in Produktinnovation (das haben wir den Asiaten noch voraus) und Produktionskapazitäten finanzieren zu können. Dieses Kapital kommt u.a. auch von Investoren, die im Gegensatz zu Banken keine Sicherheiten für das hingegebene Kapital erhalten. Daher verlangen diese eine höhere Verzinsung, sonst würden sie ihr Kapital nicht zur Verfügung stellen. Solches Kapital erhält man z.B. an der Börse.
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Würden diese durch Risikokapitalgeber ermöglichte Investitionen nicht getätigt, wäre die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Produktionsstandorte dahin. Arbeitsplatzabbau wie im ersten Abschnitt beschrieben die Folge.
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Ich sehe die berechtigten Interessen der Arbeitnehmer wie auch die Notwendigkeiten in einem zunehmend härteren Wettbewerbsumfeld überleben zu müssen.
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Ich sehe auch die Interessen der Funktionäre der IG Metall, die ihre Klientel bedienen wollen, um ihre eigenen gut bezahlten Jobs zu erhalten. Wer wissen will, wie sich die Gewerkschaften verhalten, wenn sie selber Arbeitgeber sind, mag sich gerne beispielhaft mit dem coop auseinandersetzen. Im Falle Möller scheinen diese Funktionäre selbst vor persönlichen Angriffen auf die Manager und dem Verbeiten von Halbwahrheiten nicht zurückzuschrecken. Diese Enwicklung finde ich bedenklich und das Verhalten der IG Metall bzw. ihres Vertreters äußerst unmoralisch. Darüber hinaus ist den Interessen der Arbeitnehmer damit nicht gedient, im Gegenteil am Ende des Tages sogar geschadet. Aber dann sind die Herren längst im Ruhestand und kassieren ihre üppigen Renten.
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Der geschmähte Herr Traxler, den ich als äußerst integren Menschen kennen lernen durfte, unterstützt in seiner knappen Freizeit noch ausländische Familien bei ihren Integrationsbemühungen. Er setzt dazu auch eigenes Geld ein. Das macht er ganz im Stillen.  Ist das ein typischer Kapitalist?
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Wann werden endlich die Realitäten gesehen, wann endlich wird bemerkt, dass der Klassenkampf des 19. Jahrhunderts vorüber ist und Produktionsstätten in Deutschland nur dann aufrechterhalten werden können, wenn Arbeitnehmer und Arbeitgeber gemeinsam die Herausforderungen einer Internationalisierung des Wettbewerbs annehmen. Wann hören wir endlich auf, unsere Kräfte im internen Streitigkeiten zu vergeuden anstatt gemeinsam anzupacken, um die Herausforderungen der Zukunft zu bestehen.
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Bevor der pauschale Kapitalistenvorwurf auch an mich herangetragen wird, möchte ich zur Kenntnis geben, dass ich insgesamt während 10 Jahren als Waldarbeiter zugange war, Flachdächer isoliert, Gummiringe gestanzt und auf dem Bau gearbeitet habe. Ich weiß also, von was ich rede.
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Peter Längle, Geschäftsführer der Centrotec Medizintechnik GmbH (der Eigentümerin der Möller Medical GmbH)
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Ein bescheidener Wortbeitrag eines Insiders:
Ein bescheidener Wortbeitrag eines Insiders:
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Sehr geehrter Herr Dr. Traxler,
Sehr geehrter Herr Dr. Traxler,
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'''Bisherige Diskussion bezieht sich auf eine ältere, kürzere Version des Artikels vom Juli/August 2006 [http://www.fulda-vogelsberg.de/fuldawiki/index.php?title=M%C3%B6ller_Medical&oldid=3036]'''
'''Bisherige Diskussion bezieht sich auf eine ältere, kürzere Version des Artikels vom Juli/August 2006 [http://www.fulda-vogelsberg.de/fuldawiki/index.php?title=M%C3%B6ller_Medical&oldid=3036]'''
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= Antworten Dr. Traxler =
 
Die nächste anonyme Schreiberin.
Die nächste anonyme Schreiberin.
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Grüße,  
Grüße,  
C. Traxler
C. Traxler
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= Diskussionsbeitrag Peter Längle, Geschäftsführer der Centrotec =
 
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Werte Diskussionsteilnehmer,
 
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ich hatte kürzlich mit einem indischen Unternehmen zu tun. Sie zeigten mir ihre Produktionsanlagen. Stolz präsentierten sie mir ihre Produkte, deren Qualität mich außerordentlich überraschte. Dieses indische Unternehmen stellte keine medizintechnischen Produkte, sondern "lediglich" Farben her. Der Käufer dieses Unternehmens war ein familiengeführtes Unternehmen aus Deutschland, welches seine Produktionskosten senken musste, um wettbewerbsfahig zu bleiben (wir kennen alle die sehr günstigen Angebote aus den Baumärkten). In den deutschen Werken wurden die Arbeitsplätze abgebaut; die Produktion durch die hinzugekaufte indische Gesellschaft übernommen.
 
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Ein Unternehmen benötigt zwei wesentliche Faktoren, um existieren zu können:
 
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a) Arbeitskräfte
 
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b) Kapital.
 
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Wir leben in einer kapitalistisch orientierten Weltordnung. Dies ist ein Faktum, ob wir das nun gut finden oder nicht.
 
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Deutschland ist keine Insel, sondern eine exportorientierte Volkswirtschaft. Davon leben wir zu einem guten Teil. Nur die ewig Gestrigen wie Diktatoren in Nordkorea glauben noch an autarke nationale Volkswirtschaften. Daß deren hoffentlich nahes Ende voraussehbar ist, ist allen klar.
 
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Wie kann ein verantwortungsvolles Management mit diesen Rahmenbedingungen umgehen?
 
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Es versucht Kapital zu besorgen, um weitere Investitionen in Produktinnovation (das haben wir den Asiaten noch voraus) und Produktionskapazitäten finanzieren zu können. Dieses Kapital kommt u.a. auch von Investoren, die im Gegensatz zu Banken keine Sicherheiten für das hingegebene Kapital erhalten. Daher verlangen diese eine höhere Verzinsung, sonst würden sie ihr Kapital nicht zur Verfügung stellen. Solches Kapital erhält man z.B. an der Börse.
 
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Würden diese durch Risikokapitalgeber ermöglichte Investitionen nicht getätigt, wäre die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Produktionsstandorte dahin. Arbeitsplatzabbau wie im ersten Abschnitt beschrieben die Folge.
 
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Ich sehe die berechtigten Interessen der Arbeitnehmer wie auch die Notwendigkeiten in einem zunehmend härteren Wettbewerbsumfeld überleben zu müssen.
 
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Ich sehe auch die Interessen der Funktionäre der IG Metall, die ihre Klientel bedienen wollen, um ihre eigenen gut bezahlten Jobs zu erhalten. Wer wissen will, wie sich die Gewerkschaften verhalten, wenn sie selber Arbeitgeber sind, mag sich gerne beispielhaft mit dem coop auseinandersetzen. Im Falle Möller scheinen diese Funktionäre selbst vor persönlichen Angriffen auf die Manager und dem Verbeiten von Halbwahrheiten nicht zurückzuschrecken. Diese Enwicklung finde ich bedenklich und das Verhalten der IG Metall bzw. ihres Vertreters äußerst unmoralisch. Darüber hinaus ist den Interessen der Arbeitnehmer damit nicht gedient, im Gegenteil am Ende des Tages sogar geschadet. Aber dann sind die Herren längst im Ruhestand und kassieren ihre üppigen Renten.
 
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Der geschmähte Herr Traxler, den ich als äußerst integren Menschen kennen lernen durfte, unterstützt in seiner knappen Freizeit noch ausländische Familien bei ihren Integrationsbemühungen. Er setzt dazu auch eigenes Geld ein. Das macht er ganz im Stillen.  Ist das ein typischer Kapitalist?
 
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Wann werden endlich die Realitäten gesehen, wann endlich wird bemerkt, dass der Klassenkampf des 19. Jahrhunderts vorüber ist und Produktionsstätten in Deutschland nur dann aufrechterhalten werden können, wenn Arbeitnehmer und Arbeitgeber gemeinsam die Herausforderungen einer Internationalisierung des Wettbewerbs annehmen. Wann hören wir endlich auf, unsere Kräfte im internen Streitigkeiten zu vergeuden anstatt gemeinsam anzupacken, um die Herausforderungen der Zukunft zu bestehen.
 
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Bevor der pauschale Kapitalistenvorwurf auch an mich herangetragen wird, möchte ich zur Kenntnis geben, dass ich insgesamt während 10 Jahren als Waldarbeiter zugange war, Flachdächer isoliert, Gummiringe gestanzt und auf dem Bau gearbeitet habe. Ich weiß also, von was ich rede.
 
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Peter Längle, Geschäftsführer der Centrotec Medizintechnik GmbH (der Eigentümerin der Möller Medical GmbH)
 

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