Cuno Raabe
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Cuno Raabe stammte aus einem katholischen, großbürgerlichen Fuldaer Elternhaus. Während des Studiums der Rechtswissenschaften wird Raabe Mitglied der Zentrumspartei. Am Ersten Weltkrieg muss er nicht teilnehmen, da er als nicht militärdiensttauglich ausgemustert wurde. Nach Promotion und dem zweiten Staatsexamen ist er in der Berliner Verwaltung tätig, wird 1920 Magistratsrat für Kultur und Soziales | Cuno Raabe stammte aus einem katholischen, großbürgerlichen Fuldaer Elternhaus. Während des Studiums der Rechtswissenschaften wird Raabe Mitglied der Zentrumspartei. Am Ersten Weltkrieg muss er nicht teilnehmen, da er als nicht militärdiensttauglich ausgemustert wurde. Nach Promotion und dem zweiten Staatsexamen ist er in der Berliner Verwaltung tätig, wird 1920 Magistratsrat für Kultur und Soziales | ||
und befreundet sich als Mitglied des preußischen Provinziallandtag mit Carl Friedrich Goerdeler. | und befreundet sich als Mitglied des preußischen Provinziallandtag mit Carl Friedrich Goerdeler. | ||
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1926 wird Raabe Oberbürgermeister von Hagen. 1933, bereits nach der Machtergreifung verbietet die Stadtverwaltung unter Raabes Leitung eine Wahlkampfveranstaltung Joseph Goebbels. | 1926 wird Raabe Oberbürgermeister von Hagen. 1933, bereits nach der Machtergreifung verbietet die Stadtverwaltung unter Raabes Leitung eine Wahlkampfveranstaltung Joseph Goebbels. | ||
Schon im April 1933 wird Raabe deshalb von der Gestapo in so genannte "Schutzhaft" genommen und im August aus dem Beamtenverhältnis entlassen. Erst 1938 findet er eine Anstellung bei einem Brennstoffvertrieb in Königsberg. | Schon im April 1933 wird Raabe deshalb von der Gestapo in so genannte "Schutzhaft" genommen und im August aus dem Beamtenverhältnis entlassen. Erst 1938 findet er eine Anstellung bei einem Brennstoffvertrieb in Königsberg. | ||
- | Bereits 1934 schließt sich Cuno Raabe dem Widerstandskreis um Goerdeler an. Für den Fall des Gelingens des Umsturzversuchs vom 20. Juli 1944 ist er als Reichsverkehrsminister vorgesehen. Nach dem Scheitern des Attentats wird er zur Fahndung ausgeschrieben und vor dem Volksgerichtshof unter Anklage gestellt. Im November 1944 wird er in Königsberg verhaftet. Zufällig verbrennt bei einem Bombenangriff auf Berlin seine Strafakte | + | Bereits 1934 schließt sich Cuno Raabe dem Widerstandskreis um Goerdeler an. Für den Fall des Gelingens des Umsturzversuchs vom 20. Juli 1944 ist er als Reichsverkehrsminister vorgesehen. Nach dem Scheitern des Attentats wird er zur Fahndung ausgeschrieben und vor dem Volksgerichtshof unter Anklage gestellt. Im November 1944 wird er in Königsberg verhaftet. Zufällig verbrennt bei einem Bombenangriff auf Berlin seine Strafakte und er entgeht dem Todesurteil und der Hinrichtung. Er wird 1945 beim Einmarsch der sowjetischen Truppen aus der Einzelhaft im Reichssicherheitshauptamt befreit. |
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+ | ===Nach der Befreiung=== | ||
+ | Im September 1945 beginnt Raabe mit dem Aufbau der CDU in Hessen und Franken. 1946 wird er Vorsitzender der Landesgruppe Fulda. Von 1946 bis 1956 ist er Oberbürgermeister seiner Geburtsstadt und zugleich bis 1952 Mitglied des hessischen Landtags und dessen Vizepräsident. Nach dem Rückzug aus dem politischen Leben (1962) verleiht ihm Fulda die Ehrenbürgerschaft. | ||
- | + | Cuno Raabe verstirbt im 83. Lebensjahr während eines Kuraufenthalts. | |
== Literatur == | == Literatur == |
Version vom 18:35, 26. Nov. 2006
Cuno Raabe (* 5. Mai 1888 in Fulda; † 3. Mai 1971 in Gersfeld) war ein deutscher Politiker, Widerstandskämpfer und war 1946 Mitglied des Verfassungsausschusses Groß-Hessen, nahm an der verfassungegebenden Versammlung teil und war dessen Vizepräsident. Von 1946 bis 1956 war er Oberbürgermeister von Fulda.
Inhaltsverzeichnis |
Leben
Vor 1933
Cuno Raabe stammte aus einem katholischen, großbürgerlichen Fuldaer Elternhaus. Während des Studiums der Rechtswissenschaften wird Raabe Mitglied der Zentrumspartei. Am Ersten Weltkrieg muss er nicht teilnehmen, da er als nicht militärdiensttauglich ausgemustert wurde. Nach Promotion und dem zweiten Staatsexamen ist er in der Berliner Verwaltung tätig, wird 1920 Magistratsrat für Kultur und Soziales und befreundet sich als Mitglied des preußischen Provinziallandtag mit Carl Friedrich Goerdeler.
Faschismus
1926 wird Raabe Oberbürgermeister von Hagen. 1933, bereits nach der Machtergreifung verbietet die Stadtverwaltung unter Raabes Leitung eine Wahlkampfveranstaltung Joseph Goebbels.
Schon im April 1933 wird Raabe deshalb von der Gestapo in so genannte "Schutzhaft" genommen und im August aus dem Beamtenverhältnis entlassen. Erst 1938 findet er eine Anstellung bei einem Brennstoffvertrieb in Königsberg.
Bereits 1934 schließt sich Cuno Raabe dem Widerstandskreis um Goerdeler an. Für den Fall des Gelingens des Umsturzversuchs vom 20. Juli 1944 ist er als Reichsverkehrsminister vorgesehen. Nach dem Scheitern des Attentats wird er zur Fahndung ausgeschrieben und vor dem Volksgerichtshof unter Anklage gestellt. Im November 1944 wird er in Königsberg verhaftet. Zufällig verbrennt bei einem Bombenangriff auf Berlin seine Strafakte und er entgeht dem Todesurteil und der Hinrichtung. Er wird 1945 beim Einmarsch der sowjetischen Truppen aus der Einzelhaft im Reichssicherheitshauptamt befreit.
Nach der Befreiung
Im September 1945 beginnt Raabe mit dem Aufbau der CDU in Hessen und Franken. 1946 wird er Vorsitzender der Landesgruppe Fulda. Von 1946 bis 1956 ist er Oberbürgermeister seiner Geburtsstadt und zugleich bis 1952 Mitglied des hessischen Landtags und dessen Vizepräsident. Nach dem Rückzug aus dem politischen Leben (1962) verleiht ihm Fulda die Ehrenbürgerschaft.
Cuno Raabe verstirbt im 83. Lebensjahr während eines Kuraufenthalts.
Literatur
- Brigitte Wiest-Raabe, Dr. Cuno Raabe im Widerstand; in: Fuldaer Geschichtsblätter 60 (1984), 174 ff.