Benutzer:Barbara Ferét

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Version vom 14:19, 21. Mär. 2006

Wir dokumentieren Interview mit dem InternetMagazin Fuldaer Freiheit: [1]

Serie Butter bei die Fische ! : Frau Barbara Feret, DIE LINKE.Offene Liste

Nachdem Bereits Michael Liebsch für die CDU, Michael Schmelz für das Bündnis90/DieGrünen den Fragenkatalog beantwortet hat, folgt nun Frau Barbara Feret für "DIE LINKE.Offene Liste".

Verkehrsentwicklung :

- Anbindung Westumfahrung

Wie stehen Sie zur Westumfahrung ?

Die Westumfahrung stellt für mich eine schwerwiegende Entwertung des Lebensraum Fulda-West dar. In erster Linie ist sie die teure Autobahnanbindung des Industriegebietes Fulda-West. Die kommunalen Geldmittel, die hierin gebunden sind, fehlen an anderer Stelle, wo sie nach meiner Meinung sinnvoller eingesetzt wären und wirklich gebraucht würden.

Können Sie die Bürger verstehen, die dieses Projekt nicht sinnvoll finden ?

Ich gehöre dazu.

Was haben die Bewohner der Galerie von der Westumfahrung zu erwarten oder zu befürchten ?

Ich rechne mit einer permanenten Lärmbelastung und einer höheren Feinstaubbelastung aufgrund des Schwerlastverkehrs (Westwind).

- ÖPNV

Benutzen Sie, oder jemand aus Ihrer Familie, regelmässig den ÖPNV von der Galerie aus ?

Meine Kinder fahren regelmäßig mit dem Bus zur Schule; hin und wieder fährt mein Mann mit dem Bus zum Bahnhof (er pendelt nach Frankfurt). Ich nutze den Bus, wenn unser Familienauto anderweitig genutzt wird.

Wenn ja : Wie sind Ihre Erfahrungen und was könnte man verbessern oder sind Sie so komplett zufrieden  ?

Wir (als Familie) benutzen vorrangig die Linie 5. Bis vor einem Jahr fuhr der Bus von unserem ehemaligen Wohnort aus noch im 20 Minutentakt. Heute haben wir nicht einfach nur den sog. Hessentakt von 30 min., sondern auch 4 mal am Tag den 1-Stundentakt. Für diese als Verbesserung kommunizierte Fahrplanänderung ist der Preis z.B. der Tageskarte auf 2.55 Euro gestiegen. In diesem Preis ist allerdings kein Trinkgeld für die nun schlechter bezahlten Busfahrer enthalten. Die Busse zur Schulzeit sind manchmal so voll, dass ich meine Kinder, wenn sie zu irgendwelchen Veranstaltungen in die Schule Gepäck mitnehmen müssen, lieber mit dem Auto fahre. Uns ist schon ein Gitarrenhals gebrochen wegen des Gedränges. Sonntags früh kommt man per Bus nicht in die Stadt. Aufgefallen ist uns auch die Tatsache, dass die Busse manchmal zu früh losfahren. Es ist sehr unangenehm, abends vom Zug aus Frankfurt kommend, deswegen den Bus zu verpassen. Wir wünschen uns ein insgesamt anderes Verkehrskonzept, weg vom motorisierten Individualverkehr. Hierzu gehört auch, dass die öffentlichen Verkehrsmittel attraktiver! werden.

Wenn nein: Warum können Sie den ÖPNV nicht nutzen und was nutzen Sie alternativ ?

Wir nutzen alternativ das Fahrrad. Mein Mann fährt normalerweise auch im Winter mit dem Rad zum Bahnhof. Das spart und hält fit. Wie kann das Wäldchen besser angebunden werden ?

Ich bin kein Verkehrsplaner, aber eine Taktfrequenz von, soviel ich weiß, 2 Stunden ist peinlich. Denkbar wäre eine andere Streckenführung der eingesetzten Busse und eine bessere Taktfrequenz.

- KIM (Kommunales Interessensmodell) / Gelder der Galerie ? Das Kommunale Interessensmodell, kurz KIM, besagt, dass eine Kommune für das Land (Hessen) finanziell in Vorleistung geht, wenn eine Landesmassnahme als kommunal wichtig angesehen wird. Das Land verpflichtet sich in 15 Jahren die Mittel zurückzuzahlen. Ist dies, aus Ihrer Sicht so korrekt beschrieben ?

Meines Wissens ist die Beschreibung korrekt.

Die Westumfahrung wird so aus übergeleiteten Mitteln der Projektgesellschaft finanziert ?

Das weiß ich nicht.

Ist es richtig, dass solche Darlehen zinsfrei sind, also nicht einmal einen Inflationsausgleich vorsehen ? Meines Wissens ist das so.

Wo liegt der Sinn eines solchen "Investments" ?

Wie wäre es damit: Der Sinn liegt darin, auf Kosten der Kommunen den Landeshaushalt zu sanieren.

Bauabschnitte und Bauplanungen :

- Bürgerbeteiligung Grünflächengestaltung

In der Vergangenheit wurden, oftmals überraschend für manche Bewohner der Galerie, Bebauungspläne geändert. So verschwanden Rad- und Fusswege. Auch scheinen sich die Bebauungsregeln von Bauabschnitt zu Bauabschnitt, teilweise heftig, zu verändern. Konnten Sie auch solche Dinge beobachten ?

Eigene Beobachtungen kann ich nicht beisteuern.

Wäre aus Ihrer Sicht hier mehr Transparenz notwendig und wenn ja, wie liesse sich das erreichen ? Wenn solche Änderungen zu Überraschungen führen, ist eindeutig mehr Transparenz nötig. Die Bürgerschaft muss über geplante Änderungen besser informiert werden und zwar so früh, dass sie das Handeln der Verwaltung auch noch beeinflussen kann.

Wie könnte Ihrer Meinung nach bereits im Vorfeld eine aktive Bürgerbeteiligung, auch über politische Parteigrenzen/Ansichtsgrenzen hinweg, aussehen ?

Ein gutes Beispiel gibt es hier durch die Arbeit der Gruppe der Bürger der Fulda Galerie, die sich aktuell mit Erfolg darum kümmert, für die Bürger eine Beteiligung bei der Grünflächengestaltung zu erreichen. Solche Initiativen können auch an anderen Galerie-Ecken mit anderen Schwerpunkten entstehen. Der Wunsch nach Beteiligung muss aus der Bürgerschaft heraus formuliert werden. Gegenseitiger Austausch und Unterstützung sind sinnvoll. Instrumente dafür sind da, wie z.B. diese Website (Anmerkung : Danke, ist auch so gedacht ;-D ) oder auch die Möglichkeit zu Versammlungen.

Wie können Sie dazu beitragen, dass dies auch real umgesetzt wird und es nicht nur bei "Lippenbekenntnissen" ggf. bleibt ? Meines Wissens besteht vielfach keine Informationspflicht gegenüber der ansässigen Bürgerschaft. Deshalb ist es m.E. wichtig, dass Kandidaten aus der Galerie in die Stadtverordnetenversammlung gewählt werden, die diese Informationen von sich aus kommunizieren. Genauso wichtig ist es, dass die Bürger der Fuldaer Galerie diese Informationen aktiv einfordern. Ich finde es bedauerlich, dass die Fuldaer Galerie kein eigenständiger Stadtteil mit einem gewählten Ortsbeirat ist.

- Bushaltestellen

Wieso gibt es an dem Abschnitt Bastion keine Bushaltestelle, wo doch dort das Altersheim, eine Schule, ein Kindergarten sowie ein sog. kirchliches Zentrum entstehen soll bzw. schon enstanden ist ? Wird das später nachgeholt und wäre dies dann billiger ?

Das wäre absolut sinnvoll. Über den Stand der Planung weiß ich aber nichts Weiteres.

- Einmündung Sickelser-Strasse und Max-Pechstein-Strasse

Während bei der Einmündung Sickelser-Strasse zur Paul-Klee-Strasse nach und nach ein Kreisel entsteht, bleibt die Einmündung in die Max-Pechstein-Strasse wohl in etwa so bestehen. Wie denken Sie über diese Art der Einmündung ?

Diese Einmündung ist gefährlich und muss geändert werden. Ebenso benötigt die Strasse nach meiner Ansicht noch mindestens zwei Überquerungshilfen, um die Galerie nicht unnötig, von Neuenberg und Sickels-Schindhole abzuschneiden. Vor allem Kinder die zu Fuss oder mit dem Rad unterwegs sind, überqueren die Straße an Stellen, wo sie dem oft viel zu schnell fahrenden Verkehr ausgeliefert sind. Ich bin hier auch für eine eindeutige Geschwindigkeitsreduzierung auf der Strecke. Hier muss Sicherheit den absoluten Vorrang vor Kosten haben.

- Schule und Kindergarten

Die bisherigen Planungen sind nun bekannt geworden für die Bastion. Gebaut wird ja bereits die Schule. Auf den Plänen fehlen aber Strassenübergänge, oder ?

Ich habe keine entdeckt. Gerade wo Kinder und alte Leute die, in diesem Falle sogar eine Durchgangsstraße, überqueren sind entsprechende Überquerungshilfen (behindertengeeignet) überlebenswichtig.

Auf dem jetztigen Schulweg zur Astrid-Lindgren-Schule wurde nach einem Unfall einer Grundschülerin eine Bedarfsampel aufgestellt. Bereits vorher war eine Begehung des Schulweges und Bürger forderten eine Verbesserung. Dies wurde damals erstmal abgelehnt. Erst der Unfall änderte dies. Muss immer erst etwas passieren bevor sich etwas bewegt ?

Vielleicht nicht immer, aber oft. Zumindest wäre das nicht das erste Mal. Ich hoffe, dass in dieser Frage ein dringend notwendiger Prozess des Umdenkens einsetzt.

- Altersheim & Schule & Menoniten/Kirchliches Zentrum Der bis dato bekannte Bebauunsplan sieht die Schule vor, ein Altersheim sowie ein krichliches Zentrum. Ist dies nicht eine erstaunliche Mischung, die möglicherweise auch auf einen "gedachten Ortskern" hinweist ? Und ist diese Mischung so wirklich sinnvoll ?

Nachdem ich einen Blick auf den Plan geworfen habe, kann ich nicht erkennen, dass hier jemand an einem möglichen Ortskern gedacht haben soll. Es sieht eher so aus wie eine Zusammenstellung sozialer Zweckbauten. Zu einem Ortskern gehören Zutaten wie ein Platz, Aufenthaltsmöglichkeiten für die Allgemeinheit, Möglichkeiten für die Einrichtung von Kleingewerbe, Poststelle, Cafe´s u.ä. Das sehe ich an dieser Stelle nicht. Die Idee ist aber gut und sollte eigentlich umgesetzt werden

Wie sind Ihre Kenntnisse zu den Kirchenzentrum, sind es die Menoniten ?

Vom Hörensagen weiß ich, dass es sich um diese Glaubensgruppe handelt.

Ist es sinnvoll dies direkt neben der Schule zu errichten ?

Ich kann aktuell keinen Grund sehen, weshalb sich ein kirchliches Zentrum nicht mit einer Schule verträgt. Ich kenne zwar die Gepflogenheiten der Gläubigen nicht, aber die Hauptaktivitäten der Besucher des Zentrums werden wohl am Wochenende bzw. den Sonn- und Feiertagen stattfinden.

- Soziale Struktur Etwa 1/3 bis 1/2 der Bewohner der Fulda Galerie sind Mitbürger ausländischer Herkunft. Die Majorität stellen dort die Deutschen aus Russland. Sehen Sie da ein Problem oder eines, dass sich abzeichnet ? Wenn ja, was kann man gegen die Probleme tun ?

Persönlich habe ich keine Probleme damit, sonst wären wir nicht hierher gezogen. Ich habe bis jetzt nur positive Erfahrungen mit zugewanderten Kollegen und Nachbarn gemacht.

Allerdings gibt es Befürchtungen, es könnte aufgrund der unterschiedlichen Herkünfte zu Problemen kommen. Das zeigt alleine schon die Stellung dieser Frage. Es gilt, diese Sorgen abzubauen. Eine soziale Infrastruktur, die zu einem neuen Stadtteil gehört und die das offene Miteinander des gemeinsamen Neubeginns aufgreift, führt zu einem dauerhaften Zusammenwachsen. Eine Infrastruktur der Begegnung, des gegenseitigen Kennenlernens und der gemeinsamen Aktivitäten. Dies wirkt der Entstehung von Problemen entgegen und hilft sie lösen, falls welche auftauchen. Von einigen Galerie-Bürgern wird eine solche Infrastruktur bereits aufgebaut oder auch eingefordert. Ich möchte meinen Beitrag dazu leisten. Folgende Maßnahmen sollten unterstützt werden:

o Hilfestellungen bei Sprachproblemen z.B. Sprachförderungsmaßnahmen für Kinder in Kindergarten und Schule, incl. Weiterbildungsmaßnahmen für Kindergärtner/innen und Lehrer/innen. Für Erwachsenensprachkurse bietet sich z.B. eine kleine Außenstelle der Volkshochschule im Bürgerraum in der Schule an.

o Möglichkeiten des Kennenlernens und Austausches z.B. Stadtteilfest, offene Stammtische, Begegnungsstätten für kulturelle Veranstaltungen (Bürgertreff), gemeinsame offene Initiativen der Bürgerschaft z.B. Arbeitsgruppe zur Grünflächengestaltung

o Angebote im Kinder- und Jugendbereich: z.B. durch die Jugendarbeit örtlicher Vereine, ausreichende Spiel– und Betätigungsmöglichkeiten auf den Außenflächen, selbstbestimmter und geschützter Raum für Jugendliche.

Einige Politiker forderten, dass z.B. auf Schulhöfen nur noch deutsch gesprochen werden soll. Wie stehen Sie zu solchen recht einfachen und plakativen Forderungen ?

Diese Maßnahme hatte einen komplexeren Hintergrund und daraus pauschale Forderungen auch für unseren Stadtteil abzuleiten, halte ich für nicht sinnvoll.

- Sonstiges

Woraus möchten Sie noch besonders hinweisen ?

Ich bin Polit-Neuling und weiß noch nicht wie das kommunalpolitische Geschäft funktioniert. Ich bin parteipolitisch unabhängig und kandidiere auf der offenen Liste. Das umfangreiche Wahlprogramm von „DIE LINKE.Offene Liste“ kann im Internet nachgelesen werden unter: http://linkeoffeneliste.fulda-vogelsberg.de

Warum soll man Sie wählen ?

Ich finde es wichtig, dass das soziale Element in der Politik eine größere Rolle spielt und der Ausverkauf des öffentlichen Eigentums durch Privatisierungen aufhört. Außerdem möchte ich eine soziale und ökologische Stadtentwicklung unterstützen, die im Sinne der Agenda 21 eine zukunftsfähige, weil nachhaltige Gemeinde schafft.

Soweit Frau Barbara Feret für "DIE LINKE.Offene Liste". Ihr und allen andere Kandidaten viel Glück und ordentlich Stimmen.

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